Was glaube ich?
Zweite Runde in der Firmvorbereitung
Am Samstag haben sich erneut die Firmlinge zu einem Vorbereitungstag getroffen. Wem es beim letzten Mal noch zu wenig theologisch war, der kam dieses Mal auf seine Kosten: das Thema war das apostolische Glaubensbekenntnis (lat. Credo).
Ganz konkret ging es bei dem Treffen um diese Sätze:
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.
Diese Glaubenswahrheiten, um deren Formulierung die Kirche jahrhundertelang gerungen hat, sind auch heute nicht immer einfach zu verstehen. In einem ersten Schritt hat jeder und jede nur einen Satz bekommen und sich zu diesem schlau gemacht. Eine Hilfestellung war dabei das Buch Credo – Was das Glaubensbekenntnis verspricht mit Texten und Aussagen von Papst Franziskus. In den Kleingruppen wurden dann die einzelnen Ergebnisse diskutiert.
Nach dem Mittagessen – die Zeit ging schnell rum – wurden diese Diskussionen im großen Plenum fortgeführt. Was ist denn überhaupt ein Reich der Toten? Vergibt Gott wirklich alle Schuld? Wie war denn das mit der Erschaffung der Welt? Was soll das mit dem Richten? Heiße Eisen, die unsere Firmlinge da angepackt haben und im Verlauf immer engagierter und mutiger diskutiert haben.
Nach einer Kaffeepause ging es dann um meinen persönlichen Glauben: Die Firmlinge waren aufgefordert, für sich ein Glaubensbekenntnis zu schreiben und auch Fragen und Zweifel nochmals zu Papier zu bringen. Die Abschlussrunde im Plenum beendete diesen intensiven theologischen Firmtag mit einer Feedbackrunde und einem angeleiteten ignatianischen Tagesrückblick. Sicherlich wurden an diesem Tag ein paar Antworten zu unserem Glauben gefunden, bestimmt blieben aber viele weitere Fragen offen. Hoffentlich hat der eine oder die andere Geschmack daran gefunden, diesen Fragen weiterhin nachzugehen – studieren kann man das Credo nämlich nicht nur einen Tag, sondern im Grunde das ganze Leben.