1529 Aufruhr und Umbruch

Eine Ausstellung beleuchtet Luthers Spuren in Göttingen

Derzeit wird im Städtischen Museum am Ritterplan die Ausstellung „1529 Aufruhr und Umbruch“ aufgebaut, welche die Hintergründe der Reformation in Göttingen beleuchtet und die religiösen, politschen und kulturellen Bedingungen der damaligen Zeit erfragt.

Dabei fallen einige Objekte der Kirchenkunst besonders ins Auge, u.a. aus Holz geschnitzte Marienfiguren mit unterschiedlichen Aussagen, wie z. B. Maria auf der Mondsichel mit Hinweis auf die Offenbarung des Johannes, Maria als Christkönigin mit Krone oder als virgo sine labe mit Lilie sowie Maria mit dem segnenden Jesuskind in ihrer Linken und einer zusätzlichen segnenden Hand in ihrer Rechten.

Auch Darstellungen der hl. Katharina, der hl. Barbara, des hl. Albanus, der seinen abgeschlagenen Kopf selbst zur Beerdigung trägt, und eine Frauenbüste aus der Ursulinenkirche in Köln (evtl. eine der Gefährtinnen der hl. Ursula) fallen ins Auge.

Einige dieser herausragenden Exponate werden an Audiostationen eingängig erläutert. Monstranz, Kelch und Patene weisen auf die Eucharistie hin.

Besonders zu erwähnen ist ein Raum, worin die monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam in sehr gut verständlichen Texten erklärt werden. Dazu passt das Fest der drei Abrahams-Religionen am 20. 8. ab 14 Uhr im Museum. In diesem Zusammenhang sei auf weitere Zusatzveranstaltungen, Führungen, Workshops hingewiesen, manche davon für Kinder und Jugendliche konzipiert, z. B. gibt es eine Quiz-App für 10 Stationen der Ausstellung.

Insgesamt verspricht der erste, noch unvollständige Eindruck eine interessante, stimmige und durchdachte Erarbeitung des Themas, das klar und logisch sowie optisch ansprechend mit einem lichtgrünen Farbton als Verbindungselement ausgeführt bzw. dargestellt ist. Die Ausstellung wird am 9. April 2017 eröffnet und dauert bis 31. Dezember 2017. Der erste Eintritt beträgt 5 Euro, der zweite 2,50 Euro, der dritte Besuch ist frei. Kinder bis 12 Jahren und Schulklassen haben freien Eintritt, Ermäßigungen (2,50 Euro) gibt es für Studenten, Rentner und Menschen mit Behinderungen.