Albert Krayer bittet zu Tisch: Fastenessen 2017 mit der Afrikagruppe

Ökumenisches Fastenessen mit Pastorin Parasies Gemeinde aus Langenholtensen

Einmal in der Fastenzeit kann man sich das Mittagessen zuhause ersparen. Man muss nur über den Innehof aus der Kirche raus in den Gemeindesaal reingehen. Dort war schon seit geraumer Zeit Albdert Krayer mit vielen Helfern, die an beschrifteten Schürzen klar erkennbar waren, in seinem Element. Wie schon im vergangenen Jahr zeigte der Koch, dass ein einfaches Essen auch ein schmackhaftes Essen sein kann. 

Das seit etwa 25 Jahren traditionell in der Fastenzeit angebotene Fastenessen fand dieses Jahr am 3. Fastensonntag, 19.3. statt. Die Afrikagruppe Sankt Michael lud zwischen 11 Uhr und 13.30 Uhr in den Gemeinderaum ein. Besonders voll wurde es, als der Gottesdienst mit der Fastenpredigt von Frau Parasie vorbei war. Die Schlange vor der Essensausgabe reichte bis auf den Pfarrhof. Kein Wunder, denn auch aus Langenholtensen war eine stattliche Gruppe angereist, um ihre Pfarrerin einmal auf katholischem Terrain zu hören.

Albert Krayer hatte sich zum wiederholten Male als Koch betätigt und einen veganen Graupengemüseeintopf gezaubert. Ich verfeinerte meine Portion noch mit etwas Streukäse. Dadurch war mein Essen „nur“ noch vegetarisch und sehr lecker.

Das schmackhafte Essen war gegen eine Spende zu haben. Die Spende ist für die Partnerpfarrei Sankt Joséphine Bakitha bestimmt. Seit 2006 gibt es zwischen der Göttinger Sankt Michaels Gemeinde und der Pfarrei in Memer, Burkina Faso, eine Partnerschaft. Unterschiedliche Projekte wurden durch die Afrikagruppe, der 12 Menschen angehören, in dieser Zeit schon realisiert. Zunächst wurden acht Kirchenbänke, später 30 für die Pfarrkirche angeschafft. Auch ein Brunnen für Memer konnte dank der gesammelten Spenden gebaut werden. Ebenso eine Solaranlage für die Mittelschule konnte angeschafft werden. Darüber hinaus wird die Einschulung von Mädchen gefördert. Dazu bedarf es einer jährlichen Fördersumme von ca. 1330 €, die kontinuierlich steigt. Auch ein Raum für die Katechese der Taufbewerber (die Vorbereitung auf die Taufe dauert dort vier Jahre) steht nun durch die Partnerschaft zur Verfügung. Nun ist ein weiteres Projekt geplant: In Memer gibt es 1142 Grundschüler/innen. Die Sanierung von zwei weiteren Klassenräumen in der Grundschule Memer A wird die Unterrichtsqualität verbessern, dafür sind 2.500 € nötig. Spenden werden aber nicht nur beim jährlichen Fastenessen erbeten, verrät mir Peter Krause, der Organisator des Essens.

Im Sommer hat die Afrikagruppe, die im Familienkreis von 1976 ihre Wurzeln hat (damals wurde noch für Madagaskar gesammelt) einen monatlichen Waffel- und Kuchenverkauf vor der Citykirche. Das Praktische ist, dass sowohl Kuchenliebhaber, die gerne Kuchen essen, wie auch Kuchenliebhaber, die gerne Kuchen backen, auf ihre Kosten kommen. Es wird nämlich um Kuchenspenden gebeten. Für den Sommer also unbedingt vormerken: Kuchen oder Hunger mitbringen!

Marcus Grabisch