"Alle meine Freunde haben mich verlassen!" - Trauer- und Karmetten mit der Choralschola

Schrittweise ausgelöschte Kerzen symbolisieren die zunehmende Verlassenheit Jesu

 

Am Gründonnerstag, Karfreitag und karsamstag finden in Sankt Michael Trauer- und Karmetten statt. Die Göttinger Choralschola Cantando Praedicare singt und betet Psalmen, Responsorien und Lesungen. Zwischen den einzelnen Gottesdiensteinheiten herrscht eine kruze Stille.

Augenfällig begleitet werden die Gebete von einem negativen Lichtritus. Auf dem Altar steht ein Leuchter mit 7 symetrisch angeordneten Kerzen, ähnlich dem jüdischen Menora- oder Chanukkaleuchter. Die mittlere Kerze symbolisiert Christus. In den anderen Kerzen, die paarweise an drei Stellen des Gottesdienstes gelöscht werden, kann man die Jünger sehen, die der Reihe nach Jesus verlassen. Am Schluss bleibt nur noch die Christuskerze brennen. Sie wird hinter den Hochaltar bzw. Tabernakel getragen, ist aber durch die lila Verhüllungstuch noch erkennbar.

Mit einem einfachen, segensartigen Gebet, das P. Schneider SJ sprach, endete der aus seiner Schlichheit heraus wirkende Gottesdienst.