Ansprechen - interessieren - überzeugen; Berufen in die Gesellschaft Jesu

Freunde, Förderer und Interessierte am Jesuitenorden trafen sich in Ludwigshafen

Seit vielen Jahren ist es dem Jesuitenorden wichtig den Freunden, Förderern und Interessierten an den Aktivitäten der Jesuiten Anteil zu geben. In loser Folge gibt es dazu Treffen, meist in der Mitte Deutschlands, damit die Anreise nicht zu lang wird. Viele von den Besuchern sind Eltern oder Geschwister von Jesuiten, sie sich auch familiär mit dem Orden verbunden wissen - so etwa das Ehepaar Kramm...

Seit einiger Zeit hat P. Eberhard von Gemmingen SJ (früher Radio Vatikan, deutsche Sektion) diese Aufgabe an P. Benedikt Lautenbacher SJ übergeben, der mit diesem Treffen seinen Einstand in seiner neuen Aufgabe gab. Das Treffen hatte das Thema "Berufungen": Wie geschieht Berufung? Kann man das "machen"? Oder ist das alles nur Kismet? Wie wird ein junger Mensch Priester, Ordensmann oder -frau? Was unterscheidet die Wege in den Orden heute von früher u.ä. Das Team Berufungspastoral hat seit einiger Zeit für Interessierte eine eigene Homepage freigeschaltet.

Zu diesen und anderen Fragen, aber auch zum geselligen Zusammensein traf man sich dieses Mal im Heinrich Pesch Haus, der von Jesuiten geleiteten Akademie der Diözese Speyer vom 11.- 13. März.

P. Benedikt Lautenbacher SJ brachte die etwa 40 Freunde der Gesellschaft Jesu auf den aktuellen Stand, ehe er zum gemütlichen Zusammensein in die entsprechenden Kellegwölbe des Hauses lud.

Mit einer Eucharistiefeier und dem Frühstück ging es am Samstag weiter. Dann berichtete ein Interessent am Orden über das, was einem Menschen in seiner Lebenslage so durch den Kopf geht. Was motiviert einen Menschen heute den Kontakt zum Orden aufzunehmen? Letztlich geht es eben doch immer noch darum dem eigenen Leben einen Sinn und eine Tiefe zu geben. Einige vermuten diese Tiefe bei den Jesuiten und besuchen dann die dafür vorhandenen Angebote zum Kennenlernen. So gibt es in Leipzig in der dortigen KHG einen sog. Freiraum, d.h. man kann dort ein paar Tage leben, meditieren, mit Jesuiten und anderen sprechen und sich so einen ersten Eindruck verschaffen. Letztlich freilich sind die Wege in den Orden zunehmend individuell und nicht wenige haben bereits mehrere Ausbildungen und Etappen ihres Lebens durchschritten.

Am späten Vormittag berichtete dann P. Hösl SJ über "Erfahrungen an der Basis" am Beispiel Göttingen. Wichtig ist ihm, dass man in Bezug auf Berufungen eine "absichtlose Pastoral" betreibt, d.h. man darf Seelsorge nicht betreiben, um damit Noviziate und Seminarien zu rekrutieren. Das würde auch scheitern! Im Gegenteil: Wer heute meint berufen zu sein, der muss dies gründlich prüfen (und sich prüfen lassen). Eine moderne Pastoral, die die großen Fragen (Woher komme ich? Wozu bin ich da? Wo geht es hin?) und die Person Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt wird vielleicht nicht immer die Massen ansprechen, aber immer auch einige, die nach Tiefe suchen. Und von diesen mögen - so Gott will - dann auch der eine oder die andere dabei sein, die oder der sich dann zu einem verbindlichen geistlichen Leben entschließt.

Weitere Referenten wie P. Claus Pfuff SJ aus dem Canisius Kolleg in Berlin und P. Provinzial Stefan Kiechle bestritten die weiteren Programmpunkte des Treffens, bei dem freilich der gesellige Teil mindestens genauso wichtig ist wie der Programmteil. 

Das nächste Freundetreffen findet übrigen in Göttingen statt: am 18. Juni, also kurz vor den Sommerferien, lädt P. Lautenbacher alle Freunde des Jesuitenordens nach Göttingen ein. Interessierte aus dieser Stadt und der Umgebung sind dann natürlich herzlich willkommen.