Atempause: Kleiner Impuls zum Luftholen

Für die Fünfte Fastenwoche

Beten. Anstrengend, langweilig, ein Monolog – oder doch nicht?

Manchmal ist mir nicht danach zu reden. Dann sitze ich da, mal schweigend bei Anbetung in der Kirche, mal vor einer brennenden Kerze zu Hause, oder an einem stillen Ort draußen mitten in der Natur.

Die Antwort kommt mitunter genauso ohne Worte mit einem tiefen Frieden und einer wohligen Wärme ums Herz. Manchmal habe ich genug zu erzählen, von den kleinen und großen Freuden, von den leichten und schweren Sorgen, von den Nöten der Mitmenschen, von optimistischen Plänen und innigen Wünschen.

Eine Rückmeldung gelangt bisweilen zu den Ohren durch eine inspirierende Predigt, durch einen ansprechenden Bibelvers oder vielleicht durch ein ermutigendes Gespräch.

Manchmal lässt sich nicht in Worte fassen, was meine Seele bewegt. Dann verwandelt sich das Gebet in eine Melodie. Diese Gebetsform mag ich persönlich besonders gerne. So kann ich in einer Improvisation mit Tönen versuchen auszudrücken, wofür ich keine Worte finde. Und der Heilige Geist schwingt auf den Wellen mit.

Gottesdienstfeier, Vaterunser, Bibelmeditation, Lobpreis, Herzensgebet, … Was ist Deine Gebetssprache? Bist Du „mehrsprachig“?

Ich bin, der ich bin (Exodus 3,14).

Gott ist da. Wo bist Du? Sprichst Du Ihn an? Lauschst Du auf Ihn?

Beten? Ja, natürlich. Unbefangen. Persönlich.

Anna Dudakova