Auf den Spuren der Wiedertäufer von Münster und von Annette von Droste-Hülshoff auf ihrer Burg

Jährlicher Kommunitätsausflug der Jesuiten, diesmal ins Münsterland

Einmal, meist im Herbst, gehen die Jesuiten auf große Fahrt und sind drei Tage weg aus Göttingen. Diesmal führte sie die Reise ins Münsterland. Auf dem Weg besuchtigte die Truppe zwei wunderschöne Kirchen in Soest (sprich: Sost!). Im diözesanen Liudger - Haus zu Münster fanden sie eine hervorragende Aufnahme. Vor hier aus konnten die Expeditionen starten!

Diese führte sie am Dienstagmorgen in das legendäre alte Rathaus, wo der westfählische Frieden besiegelt wurde und der 30-jährige krieg damit endlich zu Ende gang. Auch heute nutzt die Stadt Münster den Raum noch für repräsentative Zwecke!

Am Nachmittag fuhren die Patres dann auf die Hülsburg, die Heimat der deutschen Dicherterin Annette von Droste-Hülshoff. Die räumlichkeiten sind wunderbar erhalten bzw. restauriert, so dass man sich einen guten einblick in das Leben (gehobener Kreise!) im 19. Jajrhundert machen kann. Kein Wunder, dass einem bei einer so herrlichen Umgebung mehr Gedichte einfallen, als an einem gewöhnlichen Ort...

Am späten Nachmittag besuchten die Jesuiten dann den alten Friedhof in Haus Sentmaring. Hier haben viele Jesuiten ihr noviziat gemacht. Gleichzeitig gab es auch ein Altersheim - allerdings ist beides seit ca. 6 Jahren geschlossen. Umso erfürchtiger war die Aufwartung von so legendären Patres wie Johannes Leppich u.a., die in Münster begraben sind.

Ebenfalls sehr interessant war das Bibelmuseum an der Uni. Die Uni Münster hat ja ein berühmtes institut, dass den griechischen Originaltext des Neuen Testaments akribisch rekonstuiert und tausende von Handschriften in ihre Überlegungen einbezieht. Herauskommt dann der jweils gültige "Nestle-Aland" - Text (derzeit die 28. Auflage). Das ist der weltweit normative Text für praktisch alle Bibelübersetzungen in die Landessprachen. Im Museum gab es eine nachgebaute Gutenbergdruckerpresse, Briefe von Martin Luther, der ja die bibel ins Deutsche übersetzt hat, und natürlich viele verschiedene Bibelübersetzungen. Ein Eldorade für Neutestamentler!

Abends kehrten die Patres in einem typisch westfählischen Gasthaus ein und aßen die Spezialitäten. Am Mittwoch ging es dann schon wieder zurück - auf dem Rückweg besichtigten die Patres noch die über 1200 Jahre alte Stiftskirche in Freckenhorst, sowie den Paderborner Dom und die jetzt endlich fertige Jesuitenkriche mit einem herrlichen Barockhochaltar.

Da Superior P. Schneider kurzfristig krank geworden war, hatte P. Abel dankenswerterweise die Erarbeitung des "Kurlturprogramms" übernommen. Eine Aufgabe, die er hervorragend meisterte!