Auferstehung als Neuschöpfung

3. Fastenpredigt mit Prof. Reiner Anselm von der Theologischen Fakultät der Uni Göttingen

Mit der heutigen, dritten und letzten Fastenpredigt in diesem Jahr endet auch die Veranstaltungsreihe LebensKunstSterben. Den Schlusspunkt setzte Professor Reiner Anselm von der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Göttingen. Sein Thema: Auferstehung - Hoffnung oder Illusion?

Kann man die Auferstehung naturwissenschaftlich nachweisen? Dies ist - auf den ersten Blick: leider! -  nicht möglich. Aber eine Auferstehung, die man wissenschaftlich, im Labor gleichsam experimentell beweisen könnte, wäre eben genau das nicht: Auferstehung im christlichen und eigentlichen Sinne. Es geht ja nicht um eine bloße Wiederbelebung, sondern um ein definitives, endgültiges Hineinverwandeltwerden in eine neue Seinsweise!

Aber beweisen - so Reiner Anselm - lässt sich manches nicht und trotzdem "gibt" es das. Letztlich ist die Auferstehung am besten als (Neu-) Schöpfung zu denken. Die ist ja auch einzigartig und nicht "experimentell" wiederholbar. Diese Schöpfung wiederholt sich bei der Geburt eines jeden Menschen. Dabei ist jeder Mensch mehr als die Summe seiner Bestandteile. Das, was den Menschen zur Person, zum Individuum, einzigartig macht stammt von Gott selbst, bei allen biochemischen Prozessen die hier "mitspielen". Von daher rührt auch die Würde eines jeden Menschen. Es gibt keine Menschen, die von der Stange sind, auswechselbar, ersetzbar - jeder Mensch ist einmalig. Das begründet seine Würde. Und wegen dieser Würde schreit der Mensch nach Auferstehung, nach Neuschöpfung.

Stephan Diedrich umrahmte die Predigt mit Tönen von der Orgel. Damit ist der Reigen der diejährigen Fastenpredigten abgeschlossen.