Aufstand der Zwerggrundschulen gegen Zusammenlegungspläne

Eine Menschenkette aus über 500 Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften und Sympathisanten setzte heute um 13.30 Uhr ein deutliches Zeichen des Widerspruchs gegen Pläne, die Bonifatiusgrundschule  in ein leerstehendes Schulgebäude in Geismar und einen Teil der Godehardgrundschule aus der A.-von-Haller-Straße in einen anderen Stadtteil zu evakuieren. Auch am Abend ging der Aufstand weiter ...

"Wir stehen zusammen und proben den Zwergenaufstand. Wir wollen Zwergschulen bleiben und wir wollen dort bleiben, wo wir sind. Zwergschulen sind für Grundschüler ein optimales Umfeld zur Entwicklung. Viel besser als große Schulkomplexe. Die große Integrationsleistung, die an Grundschulen erforderlich ist, wird in beiden Schulen vorbildlich umgesetzt. Das sollte man nicht ohne wirkliche Not auf's Spiel setzen."  - Das ist die Botschaft des heutigen Tages in Richtung Neues Rathaus.

Zur Menschenkette fanden sich auch Kollegen aus benachbarten Schulen ein, insbesondere aus der Bonifatiusschule II, aber auch aus dem Felix-Klein-Gymnasium. Als Kooperationspartner der Boni I sind sie in gewissem Sinne mitbetroffen, genauso wie die vier leitenden Priester aus den katholischen Stadtkirchengemeinden. Beide zur Debatte stehenden Zwergschulen sind katholische Konfessionsschulen.

Auf den Bildern sehen Sie, wie Kinder aus der Godehardschule in grünen Shirts und Kinder aus der Boni I in blauen Hemden miteinander den Abschluss der Menschenkette in der Sankt Michaelskirche begehen. Mit dabei natürlich die beiden Schulleiterinnen Gabriele Graf von Godehard und Eliasbeth Gießler aus der Boni I. 

Am Abend luden die Schulvorstände der Adolf-Reichwein-Schule, Astrid-Lindgren-Schule, Bonifatiusschule I und der Godehardschule um 19.30 Uhr zu einem Informationsabend in die Mehrzweckhalle nach Grone (Backhausstraße) ein. Schuldezernent Siegfried Lieske und einige Stadträte stellten sich den Fragen der ca. 150 Anwesenden.

Die emotionale Betroffenheit der Elternschaft war deutlich zu spüren. Und die Aufregung ist berechtigt: Wie kann es sein, dass aufgrund des Raumbedarfes anderer Schulen vorbildlich funktionierende Grundschulen -   und damit intakte Lebensräume von Kindern - aufgelöst werden sollen - und das, und bei einer prognostizierten Zunahme von Grundschülern in den nächsten Jahren?