Chrisammesse in Hildesheim mit den Firmlingen und Bischof Norbert

Beschwingter Gottesdienst mit vielen Symbolen

In Hildesheim fand gestern, Mittwoch, 12.04. die alljährliche Chrisam-Messe statt. In dieser Messe weiht der Bischof die heiligen Öle: Krankenöl, Katechumenenöl und Chrisam. Traditionell kommt an diesem Tag auch die Jugend des Bistums zusammen. Ganz speziell sind die Firmlinge eingeladen. Aus Sankt Michael hatten sich 20 Firmlinge auf den Weg in die Bischofsstadt gemacht.

Um 15 Uhr begann das Programm rund um den Hildesheimer Mariendom. Verschiedene Jugendverbände, z.B. die Malteser Jugend, die KjG Hildesheim, die CAJ, die Kolpingjugend, die Junge Caritas, der BDKJ Diözesanverband Hildesheim und die Ministrantinnen und Ministranten im Bistum Hildesheim stellten sich vor und hatten coole Aktionen vorbereitet. Es gab Torwandschießen und Basketball, die Jugendlichen konnten Stockbrot machen oder eine Rose pflanzen, ein großes Puzzle gestalten, oder Impulse zur Weltverbesserung machen. Außerdem gab es auch kulinarische Köstlichkeiten, wie die Chrisam-Bratwurst oder leckere Crêpes.

Um 18 Uhr begann die Chrisam-Messe mit Bischof Norbert Trelle, die als Jugendgottesdienst gestaltet war. Neben Orgelmusik gestaltet die DeKa-Band aus dem Dekanat Braunschweig den Gottesdienst.

Bischof Norbert zeigte zu Beginn seiner Predigt das abmontierte Vorderrat seines Fahrrades und forderte die Jugendlichen auf mit ihm zusammen zu überlegen was ein Rad zu einem Rad macht. Das Ergebnis war, dass eine Narbe, Speichen und eine Felge benötigt werden. Dann übertrug der Bischof das Bild des Rades auf das Leben eines Christen. Der Christ braucht die Mitte, die Narbe. Das ist Christus. Die Speichen sind die Gläubigen. Das Rad hatte, vom Bischof selbst gezählt und von den Jugendlichen selbstverständlich überprüft, nur 34 Speichen. Im Vergleich zu den über 2000 im Dom versammelten Gläubigen eine geringe Zahl. Alle seien wichtig, hielt Trelle fest. Mit nur 10 oder 15 Speichen würde das Rad zusammenbrechen. Aber auch die Felge sei unerlässlich sagte Bischof Norbert. „Sie stellt den Bodenkontakt her, der für Christen ganz wichtig ist.“ sagte der Diözesanbischof. Ein Reifen braucht aber auch immer genug Luft, bemerkte Norbert Trelle. „Die Luft mache das Fahren leichter“, gab sich Bischof Norbert sich als Fachmann zu erkennen „und ermöglicht erst die Bewegung.“ Die Luft oder besser gesagt, der Wind ist auch ein Bild für den Heiligen Geist. Dieser bewirke, dass jeder Mensch in Bewegung bleiben kann und nicht stehen bleibt, ähnlich, wie beim Luftdruck im Fahrrad, sagte der Bischof. Und er wünschte besonders allen Firmlingen, dass sie im Empfang des Sakramentes die Erfahrung machen, vom heiligen Geist bestärkt, in Bewegung zu bleiben oder zu kommen und auf ihrem Lebensweg nicht stehen zu bleiben.

Nach dem knapp 2 ½ stündigen Gottesdienst gab es zur Stärkung noch leckere Sandwiches, bevor alle die Heimreise antraten. Ein schöner Tag, der vor allem zeigen konnte, dass es viele Jugendliche und viele Firmanden im Bistum Hildesheim gibt. Die Erfahrung, als Katholik allein auf weiter Flur zu stehen, konnte hier zumindest um die Erfahrung, zu einer großen (Glaubens-)Gemeinschaft zu gehören, bereichert werden.

Marcus Grabisch