Citypastoral besucht Demeter- Gärtnerei Lichtenborner Kräuter

Kurz nach 9:00 Uhr ging es am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel  nach Lichtenborn, wo sich die von Michael Brodda geführte einzige Demeter-Topfgärtnerei für Kräuter in Deutschland befindet. Sie liegt 350 m ü. M.

Der leichte Nieselregen tat der guten Stimmung keinen Abbruch und hörte dann auch bald nach der Ankunft auf. Michael Brodda teilte mit  unserer Gruppe zwei Stunden lang mit großer Leidenschaft und ebensolchem Humor sein beeindruckendes Wissen: zum einen über die wirtschaftlichen und ökologischen Ursachen der genetischen Verarmung unserer Nutzpflanzen, zum anderen über Möglichkeiten, wie jeder von uns durch eine Änderung seines Kaufverhaltens Verantwortung übernehmen kann zur Bewahrung der Schöpfung.

Damit auch Menschen mit kleinerem Geldbeutel mitmachen können, gibt es seit diesem Jahr eine solidarische Preisgestaltung, d.h. es gibt drei Preisgruppen, denen sich jeder mit ehrlicher Selbsteinschätzung zuordnen kann: Einmal für Normalverdiener, dann für Besserverdienende und ebenso eine für Menschen mit geringem Einkommen.

Seit Gründung der Gärtnerei im Jahre 2003 hat sich das 0,7 Ha große Gärtnereigebiet grundlegend verwandelt: aus einem Stück toter und nackter Ackerlandschaft wurde ein vielfältig grünes, blühendes und ertragreiches Fleckchen Erde, das sich stetig weiterentwickelt. Das ist möglich, aufgrund nicht nur profunder Fachkenntnis des Gärtners, sondern auch großer Lernbereitschaft und Ausdauer. Außerdem – und das betont der Gärtner immer wieder – braucht es treuer  Kunden – ohne deren Beteiligung dieses kleine Paradies nicht existieren würde.

Nach der Führung packten wir die mitgebrachten kleinen Leckereien aus und teilten sie nach einem Dankgebet in gemütlicher Runde bei guten Gesprächen an einer langen Tafel miteinander. Danach hatte jeder Zeit das Gelände mit den alten Obstsorten, den Kräutern und Blumen erstmal für sich zu entdecken und zu erkunden. Im Anschluss daran gab es einen angeleiteten Spaziergang durch den inneren Garten.

Nach diesem Ausflug nach Innen suchten wir gemeinsam bunte Kräutersträuße für die abendliche Kräutersegnung in der Festmesse in Sankt Michael. Wir wollten unsere Freude auch mit Menschen teilen, die an diesem Tag keine Möglichkeit für das Pflücken eigener Sträuße hatten. Deshalb wurden ein paar Sträuße mehr zum Verschenken gebunden.

Durch die Kräuter und Blumen und die Gespräche miteinander wurde ganz von alleine der Wunsch nach dem Singen von Marienliedern geweckt, die dann auch erklangen. Um 16:00 Uhr hieß es dann Abschied nehmen und alles im Auto zu verstauen, das sich daraufhin sofort mit Wohlgeruch füllte.

Vor der Abfahrt stiegen alle noch mal schnell raus aus dem Auto und kletterten für ein Gruppenfoto zusammen mit Michael Brodda auf die Baumelbank. Reich beschenkt endete dieser Marienfesttag für uns mit der Hl. Messe mit P. Rieder SJ in Sankt Michael.

Tipp: Wie die Wirkkraft von regionalen Pflanzen einem ganzen Landstrich helfen kann, HIV-Infektionen vorzubeugen bzw. Leid von Erkrankten zu lindern, zeigt ein 8-minütiger Film über die „Herbal-Clinic“ in Simbabwe, die von den Jesuiten unterstützt wird: www.jesuitenmission.de/projekte/projekte-in-afrika/simbabwe/herbal-clinic.html