Das Herz für Valentin lag schon bereit - aber am Ende wurde es gruselig

Wenn der Pfarrer in Fasnachtsstimmung gerät ...

Eigentlich ist der 6. Sonntag im Jahreskreis eine ganz normale Sonntagsliturgie, die in diesem Jahr zufällig auf den Valentinstag fiel. Traditionell werden Heiligengedenktage dann einfach um 24 Stunden verschoben und so machen wir das 2021 auch. Am Montagabend feiern wir eine Valentinsmesse mit romantischer Musik, Blumen und rotschimmernder Kirche.

Allerdings war die Valentins-Deko schon am Sonntagmorgen aufgebaut. Sowohl die Kindermesse um 10.00 Uhr als auch die Hauptgottesdienste um 11.30 Uhr und 18.30 Uhr fanden in wundervoller Blumenatmosphäre statt und wurden entsprechend feierlich musikalisch begleitet.

Aber da war ja noch was... Ach ja, Fastnacht! Im Eichsfeld ein "Muss", hier in Göttingen eher ein importierter Luxus. Aber die meisten Katholiken sind eben importiert. So auch der Pfarrer selbst. Während des ganzen Gottesdienstes hat Pater Joos sich sehr zusammengenommen. Aber kurz vor Schluss brach es aus ihm heraus: die "schwäbisch-alemanische Fasnet" mit ihren furchtbaren Fratzen und heidnischen Ritualen.

So ganz unchristlich sind die Masken allerdings nicht. Fratzen und wilde Masken gibt es immerhin an sehr vielen romanischen oder gothischen Kirchen zu sehen, aber auch an Wohnhäusern und selbst in Getreidemühlen, wo der "Kleiekotzer" die bösen Geister - und Pilzbefall - vom frisch gemahlenen Mehl abhalten soll.

Zur Anschauung hatte Pater Joos sich seine FFP2-Maske zu einer Fasnachtsmaske ("Larve") umdekoriert und ließ es sich nach dem Schlusssegen nicht nehmen, zur Erheiterung der Gottesdienstteilnehmenden und zum Entsetzen aller bösen Geister damit auszuziehen ...