Dialogprozess im Bistum - heute war das Dekanat Göttingen dran!

Ideen und Fragen für Generalvikar Werner Schreer und Martin Wrasmann aus Hildesheim

Bischof Norbert Trelle hat alle Einrichtungen und Gemeinden seines Bistums zu einem Dialogprozess eingeladen. Die Leiter der Diözese wollen hören, wo im Bistum der Schuh drückt. Dazu besuchen Bischof Norbert, die Weihbischöfe, Domkapitular Pohner und Generalvikar Schreer alle Dekanate. Heute besuchte Letzterer unser Dekanat.

Dechant Wigbert Schwarze konnte einen großen Stuhlkreis bestehend aus dem Göttinger Dekanantspastoralrat (DPR) und dem "Dies" (SeelsorgerInnenrunde des Dekanates) begrüßen. Zuvor hatte der Pastoralreferent des Dekanates, Gisbert Nolte, als "geistliches Wort" eine moderne Adaption von Psalm 1 vorgetragen. Die eigentliche Sitzung leitete dann aber Frau Annette Burchhardt aus dem BGV in Hildesheim.

GV Dr. Schreer erzählte kurz wie es zum Dialogprozess überhaupt kam. Aus den vielen Vorschlägen und Eingaben schälten sich zwei große Fragen heraus:

1. Wie kann die Kultur des Sonntagsgottesdienstes auch angesichts der weiter geringer werdenden Zahl der Priester gestaltet werden?

2. Wie kann die katholische Kirche mit ihren Gemeinden und Einrichtungen als Ort der Glaubensverkündigung in einer säkularen Gesellschaft präsent sein?

Es wurden Kleingruppen gebildet, die beiden Fragen nachgehen sollten. Im Plenum wurden, nach ca. 40 Minuten, die Ergebnisse gesammelt und festgehalten. Der GV und Herr Wrasmann bekamen Gelegenheit zu einer ersten Reaktion, anschließend war die Diskussion offen.

In der jetzt einsetzenden Debatte ging es - einmal mehr - um die klassischen Themen wie Zölibat, die Frauenfrage in der Kirche oder Wiederverheiratete / Geschiedene. Während einige dieser Fragen überdrüssig sind, wollen andere sie - endlich - ansprechen. Auch das Thema "Boni II" drang immer wieder durch - die Brisanz um den Verbleib der Schule wurde auch von GV Schreer erkannt. Er und Martin Wrasmann versuchten das Augenmerk von den "Klassikern" auf die Veränderungen in der Struktur der Gemeindelandschaft zu lenken. Die bisherigen Strukturen der Gemeinde reichen dabei schon jetzt nicht mehr aus. Es müssen neue Formen der Pastoral gefunden werden. Dem erwiderte aber z.B. Arnold Schmalstieg (St. Godehard), ob dies denn bedeutet, dass die Gemeinde plötzlich ausgedient habe. Wozu habe er dann letzten Sonntag beim Gemeindefest von früh bis spät ehrenamtlich gearbeitet?

Leider reichte die Zeit bei weitem nicht, um alle relevanten Themen auch nur anzusprechen. Von Lösungen kann erst recht keine Rede sein. Der Dialogprozess hat allenfalls angefangen...