Die Göttliche Liturgie mit P. Michael Schneider SJ und dem Romanos - Chor; Teil 1

Vorabendmesse in St. Norbert / Friedland mit arabischen Christen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich sollte es ein Angebot für die (christlichen) Flüchtlinge im Lager Friedland werden. Aber als man den Gottesdienst für St. Norbert plante ahnte man noch nicht, dass das Lager schon bald wieder leer sein würde, zumindest was die christlichen Flüchtlinge angeht. Das liturgische Geschehen, das P. Michael Schneider SJ zusammen mit dem Romanos-Chor feiert stammt nämlich aus der Region, in der Christen derzeit besonders verfolgt sind. Manche Gebete, so P. Schneider, gehen bis in die früheste Zeit, ja das erste Jahrhundert zurück. Johannes Chrysostomos hat dann die Liturgie in die Form gebracht, die heute noch gefeiert wird.

Es gibt derzeit in den Ostkirchen vier gleichsam offizielle Liturgien, von denen die Chrysostomos-Liturgie die bei Weitem am häufigsten Gesungene ist. Sie ist praktisch "die Messe" der Ostkirchen. An zehn besonderen Festtagen feiert man die Liturgie des Hl. Basilius, die aber - wohl wegen der Länge - zunehmend auch orthodoxe Christen zu überfordern scheint. Mehr Informationen, etwa über den Aufbau der Liturgie finden Sie im entsprechenden WIKIPEDIA-Artikel.

P. Schneider ist in seinem normalen Beruf Dogmatikprofessor in Frankfurt St. Georgen, aber er ist auch "Großarchimandrit des Patriarchats von Antiochien". Mit diesem Ehrentitel ist er Repräsentant der griechisch-katholischen Kirche in Deutschland. Antiochia gehört neben Jerusalem, Alexandria, Konstantinopel und Rom zu den fünf Patriarchaten. In Antiochien wurden Christen zum ersten Mal mit diesem Namen benannt (vgl. Apg 11,26).

Um 18:00 Uhr startete die Vorabendmesse in Friedland ohne große Einweisungen. Die mitfeiernden Christen in Friedland und am folgenden Sonntag auch in Göttingen wurden aber erst einmal ins kalte Wasser geworfen. Die Liturgie begann einfach und ohne große Erklärungen! So konnte - und musste - man sich zunächst selber einen Reim auf das Geschehen machen. Immerhin waren alle Gesänge in Deutsch, so dass man alles verstehen konnte. Letztlich freilich geht es bei der Liturgie nur bedingt um das Verstehen mit dem Verstand als vielmehr um das innere Mitgehen.