Die Göttliche Liturgie mit P. Michael Schneider SJ und dem Romanos - Chor; Teil 2

Gemeindemesse in Sankt Michael im griechisch - katholischen Ritus

 

 

 

 

 

 

An der Schnittstelle vom Wortgottesdienst zum Übergang zur Eucharistie kam dann die Predigt, die P. Schneider verwendete um die Mitfeiernden zu begrüßen und dann in das Geschehen mit einzuführen. Letztlich freilich eröffnet sich dem Interessierten ein ganzer liturgischer Kosmos, denn die östliche Kirche ist noch viel stärker wie die westliche von Liturgie geprägt. Man könnte fast sagen: iDie Theologie besteht im wesentlichen aus Liturgie.

Diakon Hacub Sahinian übersetzte am Samstag die Ansprache von P. Schneider ins Arabische, denn einige Christen arabischer Zunge waren doch gekommen. Ob sie die Prachtparamente und das Weihrauchklingeln, die aufgestellten Ikonen und die Stimmung an Gottesdienste zuhause erinnerte? Neben Diakon Hacub war auch Kyrill Buslov als Messdiener am Start - er ist Theologiestudent in Frankfurt und somit Alumne von P. Schneider, derzeit aber Praktikant in St. Godehard. Am Sonntag verstärkten P. Hösl und unsere Messdiener das liturgische Personal.

Die Liturgie der Ostkirche kann - trotz der kirchlichen und liturgischen Kirchentrennungen des 11. und 17. Jahrhunderts - auch im Einklang mit "Rom" gefeiert werden. So sind mehrere Ostkirchen mit Rom uniert. Auffällig z.B.: Die orthodoxen Christen des Osten bekreuzigen sich "andersrum" als wir Römer. Im Osten macht man das Kreuz, so P. Schneider, so wie man es empfängt, denn das Kreuz gibt man sich nicht - man empfängt es. Sinn und Aufgabe eines orthodoxen Gottesdienstes ist es zu spüren: Gott liebt dich! Er hebt dich hoch! Bei ihm gibt es nur ein Ja!

Das dies rüber- und ankommt, daran hat maßgeblich der Chor anteil, der mehr als in der westlichen Liturgie den Gottesdienst trägt. Während in der westlichen Messe v.a der Priester mit Gebeten und die Gemeinde mit Gesängen und Antwortrufen die Messe tragen, ist es im Osten der Chor. Dieser sing immer A Capella, d.h. es gibt auch kein Orgelspiel. Fast pausenlos sind die Gesänge zu hören. Ganze biblische Partien, wie z.B. die Seligpreisungen sind herauszuhören.

Trotz der ungewohnten Liturgie erkennt man doch bekannte Elemente: So gab es auch in diesem Gottesdienst eine Lesung und das feierlich vorgetragene Evangelium. Beim Kyrie Eleison konnten die Leute dann sogar mitsingen. Und auch das Vater Unser war natürlich vertraut.

Schließlich kam es zur Kommunionausteilung. Dabei gab es "richtige" Brotstücke, die in Wein getaucht wurden uns dann direkt in den Mündern der Gläubigen landeten. Am Schluss gab Applaus für den Chor und für P. Michael Schneider SJ für diese eindrückliche Liturgie.

Herzlichen Dank allen Gemeindemitgliedern, die geholfen haben, etwa durch Bereitstellung eines Quartiers für die Sängerinnen und Sänger.