"Du bist ein Königskind!" - Taufen in Sankt Michael im Wonnemonat Mai

Sieben auf zwei Streiche: Amanda, Iole, Dian & Kaspar sowie Sophia, Klara & Karl

 

Der Maitermin für die Taufe scheint attraktiv. Und passt ja auch gut zum Anlass: Das Leben erwacht zu neuer Blüte - manchmal kann man dem Wachsen draußen regelrecht zusehen.

Die können auch die Eltern unserer Kinder, die am letzten Maiensamstag das Sakrament der Taufe empfingen. Sieben Kinder waren angemeldet. Um 13:30 Uhr waren Amanda, Iole, Dian und Kaspar an der Reihe, um 15:00 Uhr folgten dann Sophia, Klara und Karl. Sie wurden von ihren Eltern, Paten, Geschwistern und Verwandten unterstützt. 

Zwei Eltern hatten die biblische Lesung übernommen. Nach Markus 10,12-16 möchten die Menschen Kinder zu Jesus bringen, damit er sie segne. Die Jünger freilich meinten, so etwas sei unter der Würde eines Rabbi Jesus. Die sollten sich freilich geschnitten haben und bekamen eine ordentlichen Anpfiff von Jesus...

Das Taufgeschehen ist voll von Symbolik. Das Übergießen mit Wasser - mancherorts und in manchen Kirchen gar völliges Untertauchen - symbolisiert das Ab- und Auftauchen eines alten und neuen Menschen. Jetzt beginnt ein neues Leben - ein Leben in der Fußspur Jesu! Die weiteren Riten deuten das aus: Die Salbung mit Chrisam erinnert an die Salbung der Propheten und Könige zur biblischen Zeit. Sinn: Jeder Christ ist in den Augen Gottes wie ein kleiner König, wie eine Königin! Und Gott traut ihm auch zu Gottesmann / Gottesfrau zu sein! So gesehen gibt es in der Kirche gar keine sog. Laien...

Die Taufkerze erinnert an Christus das Licht, das v.a. in der Osternacht besungen wird. Und an der Osterkerze zündeten die Paten auch die Kerze ihres Kindes an. Alle konnten beobachten, wie der Funke überspringt.

Das weiße Kleid ist ebenfalls ein uraltes Symbol. Manchmal haben Kinder ein Taufkleid an, das seit Generationen von der Familie verwendet ist. Bei anderen ist es eben ein weißer Strampelanzug. Die Farbe Weiß soll ebenfalls den Neubeginn des (christlichen) Lebensausdrücken und die Liturgie sagt, dass man in der Taufe "Christus anzieht". Die weiße Erstkommunionalbe und später - bei den Mädchen - das Brautkleid greifen diese Symbolik nochmals auf.

Ein letztes Zeichen schließlich ist der Effata-Ritus. Demnach berührt der Taufende die Ohren und den Mund des Täuflings und sagt "Effata! Öffne Dich!" Gemeint ist, dass die Kinder ihre Sinne anwenden lernen: Einen Blick für den Menschen in Not, ein Ohr für einen, der seinen Kummer loswerden will, einen Riecher für das Gebot der Stunde, usw.

Stephan Diedrich begleitete die Gesänge auf der Orgel. U.a. auch das von den Eltern gewünschte Lied "Du bist ein Königskind!", einen Hit aus der Erstkommunionvorbereitung. Nach dem zweiten Taufgottesdienst musste man aber doch recht flott die Kirche wieder freigeben - draußen wartete nämlich ein Hochzeitspaar für ihren Gottesdienst...