Entschieden!

Letzter Firmvorbereitungstag in Sankt Michael

Am Samstag trafen sich die Firmlinge von Sankt Michael zu ihrem letzten Firmvorbereitungstag. Es wartete ein intensives und vielschichtiges Programm auf die Firmlinge, bei dem sich alles um die Frage „Wie möchte ich leben?“ drehte. Dazu gehörte ganz zentral die Entscheidung, ob der Schritt zur Firmung nun ansteht oder nicht.

Los ging es aber zunächst wie gewohnt im Gemeindesaal von Sankt Michael in der großen Runde. Dort wurde das Tagesprogramm vorgestellt und gleich in die Thematik eingeführt: Was sind Werte, was sind meine Werte, wonach möchte ich mein Leben ausrichten? Aus einer Vielzahl von Schlagwörtern haben sich die Firmlinge ihre wichtigsten Orientierungspunkte ausgewählt. Dabei fanden sich Lebensfreude, Freundschaft, Liebe, Glück, Freiheit, Kommunikation, Tradition, Kraft, Heimat, Gerechtigkeit, . . . In kleinen Teams wurde sich über diese Werte ausgetauscht und diskutiert. Zudem wurde überlegt, wie man sich diesen Idealen im eigenen Leben annähern kann und wie man sie konkret leben und umsetzten kann.

Die Küche musste aus organisatorischen Gründen leider kalt bleiben, hungern musste dennoch niemand: Im sonnigen Innenhof gab es ein frühsommerliches Pizzaessen mit Eis bevor es mit der nächsten Einheit weiterging. Nun wurde geprüft, was einem jeden und einer jeden die Werte wert sind: In einer Versteigerung konnten die „best of“-Werte ersteigert werden. Dazu konnten sich auch Bietergruppen bilden und so gab es schnell ein engagiertes Ringen um das persönliche Wertekonto.

Zurück in den Kleingruppen wurde diskutiert was geschieht, wenn das Gegenteil eines Wertes eintritt. Das ist eine Erfahrung, die ein jeder kennt und die uns zu einem weiteren, nicht einfachen Thema geführt hat: Wo läuft etwas schief in meinem Leben, wo gibt es schlechte und negative Dynamiken, wo ist ein böser Geist aktiv, wo gibt es Sünde in meinem Leben? Kein Leben ist perfekt, ein jeder kennt auch dunkle Seiten im eigenen Leben. So schwer es uns fällt, auch diese Seiten wollen von Zeit zu Zeit Beachtung bekommen. Gott liebt uns mit allem was in unserem Leben gegenwärtig ist und gerade mit diesen schwierigen Feldern dürfen wir voll Vertrauen zu ihm kommen und von ihm Heilung und Vergebung erfahren. Die Kirche kennt dafür ein eigenes Sakrament: die Beichte. So haben wir uns alle in unsere Kirche aufgemacht um dort in einem Gottesdienst vor den Herrn zu treten und ihm all das hinzuhalten, was schwierig in unserem Leben ist, aber auch, wofür wir dankbar sind. Pfarrer Manfred Hösl SJ, P. Claus Recktenwald SJ und Kaplan Hans-Martin Rieder SJ standen für Gespräche und Beichte zur Verfügung. Jesus war dabei mitten unter uns im ausgesetzten Allerheiligsten. Miriam Malek begleitete uns während dieser sehr besinnlichen und dichten Zeit des Gebets mit Pianospiel und Gesang und führte uns damit noch tiefer in das Gebet. Nach diesem „reinen Tisch“ machen, galt es, formal die Entscheidung zu treffen: Will ich gefirmt werden? Ein jeder Firmling beantwortete diese Frage eigenverantwortlich und trug seine Entscheidung mittels einer Erklärung und Unterschrift vor Gott.

Nun ist die Entscheidung also getroffen und in drei Wochen ist es dann auch schon so weit: Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger wird zur Firmung am 10. Juni um 10:30 nach Sankt Paulus kommen, um unsere Firmlinge vollständige in die Gemeinschaft der Kirche aufzunehmen und ihnen den Heiligen Geist zu spenden.