Ermutige uns zu glaubwürdigem Zeugnis in Tat und Wahrheit

Dabei hat Prof. Detering, wie er am Anfang seines Vortrags betonte, auf viele Selbstverständlichkeiten des Betens Bezug genommen, die uns im Alltag des Betens gar nicht auffallen oder als selbstverständlich wahrgenommen werden. Woher aber kommt es, dass Menschen beten, wo finden sich erste Quellen – gerade auch für den deutschsprachigen Raum -, wie und zu wem wird gebetet und welche Dynamik oder auch Perspektivwechsel lassen sich in bekannten Gebeten, z.B. aus dem Psalter, beobachten. Alles Fragen, denen Detering nachging und so in der Tat eine Reflexion ermöglichte, die im Alltag des Betens nur den wenigsten vertraut war. Gleichzeitig hat er damit den Mitgliedern der Komtureien aus Braunschweig und Hildesheim sowie deren Gästen Baustoff gegeben, damit ein glaubwürdiges Zeugnis ein immer stärkeres Fundament bekommt.

Ums Bauen ging es dann auch in den Texten des 5. Ostersonntags. „Lasst Euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen“ (1 Petr 2,5) gibt Petrus seiner Gemeinde mit und im Evangelium heißt es: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen“ (Joh 14,2). Mit Bauen im wörtlichen Sinn kennt sich der Ritterorden gut aus, ist er doch bei zahlreichen Projekten im Heiligen Land engagiert, wie z.B. bei einem Kirchbau im jordanischen Al Jubeiha. Die Motivation für dieses Engagement, so führte P. Rieder SJ in seiner Predigt aus, kommt gerade aus einem soliden geistigen Haus: bei sich persönlich aber ebenso durch das Haus der Kirche oder eines Ordens. Um diese geistigen Häuser immer fester und weiter auszubauen, gibt uns Jesus im Tagesevangelium einen Konstruktionsplan mit: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh 14,6).

Dieses Ordenstreffen, für das die Mitglieder zum Teil von weit her angereist sind, hat sicherlich dazu beigetragen, am geistigen Haus weiterzubauen und ermutigt, ein glaubwürdiges Zeugnis in Tat und Wahrheit abzulegen.