Erste Fastenpredigt mit ProChrist - Pfarrer Ulrich Parzany

Verkündigung, die ein Echo hat, kann nie Geheimsache bleiben wollen!

 

An einem winterlichen Samstagabend, bei regem Schneetreiben, startete der diesjährige Fastenpredigtreigen. Stichwortgeber war niemand anders als der scheidende Papst Benedikt XVI., der das diesejährige liturgische Jahr zum Jahr des Glaubens ausrief. Das ist auch das Stichwort für unsere drei Fastenpredigten, von denen heute Pfarrer Ulrich Parzany die erste hielt.

Ulrich Parzany hat deutsch-polnische Vorfahren und ist im rauen Ruhrgebiet aufgewachsen. Ein auf Rosen gebettet Christentum hat er nie kennengelernt. Pastoral bei Leuten mit Zähnen (und Biss!) ist nicht leicht, lohnt sich aber. Pastoral bei Leuten ohne Biss - also etwa Kleinkindern oder betagten Senioren - mag einfach sein (und ist sicher ungemein wichtig!), aber wenn man an Leute ranwill, die schon oder noch Zähne haben - dann muss man mit Widerstand und Gegenrede rechnen!

Als Bibelstelle diente dem ProChristprediger 1 Thess 1,8-10. Der Apostel Paulus hatte in Thessalonich (heute: Saloniki) die zweite Gemeinde auf europäischem Boden gegründet. Das Echo (wörtlich griechisch: exerchetai) über den Missionserfolg konnte Paulus noch vernehmen, als er schon im südlichen Athen oder Korinth war. Haben unsere Missionsbemühungen auch so ein Echo?

Paulus hatte Echo und wollte Echo. Für ihn war Glaube nie Privatsache, etwas, was jeder im stillen Kämmerlein mit sich ausmacht. Für ihn war der Glaube Beziehungssache: Jeder Mensch hat eine Beziehung zu Gott (auch der Atheist!), zu seinem Mitmenschen, zur Umwelt und zu sich selber. Ein Glaube der relevant ist, schlägt auf alle vier Beziehungsebenen durch. Ein Glaube der dies nicht tut oder gar nicht tun will, hat kein "Echo".

Ulrich Parzany ermunterte zuletzt Göttingen und Sankt Michael nach Echo zu streben. Wer Jesus wirklich mit brennenden Herzen liebt und möchte, dass die Beziehung zu ihm von möglichst vielen Menschen ergriffen wird, der kann nicht Glauben zur Privatsache erklären.

In diesem Sinn ist auch die Missionsveranstaltung ProChrist vom 3.-10. März u.a. in Maria Königin des Friedens zu verstehen. Pfarrer Parzany hat durch seine locker-ernste Art Interesse für ProChrist erweckt.

Der Gottesdienst wurde musikalisch von Stephan Diedrich an der Orgel begleitet. Er spielte u.a. zwei längere Stücke von Johann-Sebastian Bach. Die St. Michaels MediaGroup wird in absehbarer Zeit ein PodCast machen, so dass man die Predigt in der Mediathek nachhören kann.