Erzbischof John Ribat aus Papua Neuguinea zu Gast in St. Godehard

Gottesdienst und Begegnung im Rahmen der diesjährigen MISSIO - Aktion

missio-Projektpartner Erzbischof John Ribat aus Papua-Neuguinea zu Gast in der Pfarrei St. Godehard in Göttingen
Anlässlich der missio-Aktion zum Sonntag der Weltmission im Bistum Hildesheim laden die katholische Pfarrgemeinde St. Godehard und die missio-Diözesanstelle Hildesheim zu einem Gottesdienst und anschließender Begegnung mit Erzbischof John Ribat ein. Die Messe findet statt am 6. Oktober 2012 um 18:00 Uhr in Göttingen-Grone in der Filialkirche St. Heinrich und Kunigunde, St.-Heinrich-Straße. Erzbischof Ribat wird von seiner Arbeit in Papua-Neuguinea berichten.
Der Wandel von der Missionskirche, die sich auf ausländische Missionare verlässt, hin zu einer einheimischen Kirche, in der die getauften Mitglieder aktiv an den verschiedenen Pastoralprojekten der Erzdiözese teilnehmen, ist ein Hauptanliegen des Erzbischofs. „Wir sind eine ganz junge Ortskirche“, so John Ribat. Der Erzbischof setzt dabei auf Transparenz und Mitwirkung aller Getauften. Als Vorsitzender der Bischofskonferenz hat er alle 1,5 Mio. Katholiken in Papua-Neuguinea eingeladen, über die zukünftige Gestalt der Kirche zu diskutieren und um Mitwirkung gebeten.

Unter dem Leitwort „Dein Wort ist ein Licht für meine Pfade“ stellt missio im Monat der Weltmission in diesem Jahr das Engagement der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea in den Blickpunkt.
Die Mehrheit der knapp sieben Millionen Einwohner des drittgrößten Inselstaates der Welt lebt in kleinen Dorfgemeinschaften, deren Alltag durch jahrhundertelang überlieferte Verhaltensweisen geprägt ist. Diese sind immer deutlicher spürbar den Einflüssen der Moderne ausgesetzt. Multinationale Konzerne drängen in das Land, da es reich an Bodenschätzen ist.
Doch der schnelle, neue Reichtum ist für viele Einheimische mehr Fluch als Segen. In der traditionellen Kultur Papua-Neuguineas sind der Umgang mit Geld und eine langfristige Lebensplanung bisher kaum bekannt gewesen. Viele Arbeiter, die in der Rohstoff-Förderung beschäftigt sind, sichern mit ihrem Einkommen nicht die Zukunft ihrer Familien, sondern konsumieren ihren Lohn sofort. Folgen sind unter anderem Prostitution, AIDS, Alkohol- und Drogenmissbrauch. Gewalt, besonders gegen Frauen und Mädchen, ist stark verbreitet. Dies lässt neben Korruption und Vetternwirtschaft die Entwicklung des Landes stagnieren.
Auf diese Situation richtet die katholische Kirche in Papua-Neuguinea ihre pastorale Arbeit aus, initiiert Hilfsprogramme, engagiert sich in der Schul- und Bildungsarbeit, mahnt auf politischer Ebene vor Fehlentwicklungen. Mit 1,5 Millionen Gläubigen in 19 Diözesen ist die katholische Kirche die größte christliche Gemeinschaft des Landes, das mit 600 Inseln zwischen Äquator und Australien größer als Deutschland, Belgien und die Niederlande zusammen ist. Teile des Archipels sind bis zum Ersten Weltkrieg deutsche Kolonie gewesen.
Insbesondere die gefährdeten Familien zu stärken, ist einer der Schwerpunkte kirchlichen Wirkens in Papua-Neuguinea. Dazu gehört etwa die Aus- und Weiterbildung von Ordensleuten, Priestern und engagierten Laien wie etwa bewährten katholischen Ehepaaren für diese Aufgaben. Diese bieten dann Familien Eheberatung an, unterstützen sie in der Haushaltsplanung oder im Konfliktmanagement. Die Kirche bietet aber auch Opfern von häuslicher und sexueller Gewalt qualifizierte Hilfe, Schutz und Zuflucht.
Weiter vermitteln engagierte Katholiken bei ethnischen Konflikten und werben für christliche Werte, die einem friedlichen und respektvollen Zusammenleben in den Dorfgemeinschaften dienen sollen. Dazu sind in den entlegenen Dschungelregionen auch „Kleine Christliche Gemeinschaften“ entstanden. In ihnen treffen sich Familien regelmäßig zu Gebet und Bibelstudium und tauschen sich über Probleme in den Familien aus.
Im Gesundheits- und Bildungsbereich trägt die katholische Kirche des Landes Verantwortung für etwa 19 Prozent der Gesundheitseinrichtungen sowie 15 Prozent der Schul- und Ausbildungseinrichtungen.

Quelle: Missio. Siehe: www.missio-hilft.de