Fastenpredigt mit Dechant em. Heinz Voges

Musik mit Carola Piechota und Dr. Gerd Bergemann

 

Zur 2. Fastenpredigt war kein unbekannter Prediger eingeladen, sondern Heinz Voges, der von 1989 bis 1998 in St. Heinrich und Kunigunde Dechant und Pfarrer war. Er lebt mittlerweile im (Un-) Ruhestand in der Stadt seiner Kaplanszeit, in HannMünden, in St. Elisabeth, ganz im Süden unseres Dekanates, vor den Toren Kassels.

In seiner fulminanten Predigt machte Pfarrer Voges v.a. Mut - Mut zum Glauben zu stehen! Wie kann man Glauben weitergeben? Heinz Voges brachte ein Bild: Wie bringt man einen Esel, der keinen Durst hat, zum trinken? Mit Schlägen? Wohl kaum! Gut zureden? Hm... Am besten wäre es wohl, wenn man ihm einen zweiten Esel danebenstellen würde, der einen Riesendurst hat. Durst macht durstig - vielleicht, nein sicher, wird dann unser (scheinbar!) undurstiger Esel doch durstig.

Wie soll man dem säkularen Zeitgenossen beikommen? Heinz Voges brachte viele Beispiele, die die Glaubens-los-igkeit unserer Zeit belegen. So verstehen immer mehr Menschen unter "Golgotha" nicht den Hinrichtungsort Jesu, sondern meinen, dass es sich hierbei um eine Zahncreme handelt. Der religiöse Grundwasserspiegel sinkt und sinkt. Auf der anderen Seite sprießt der Aberglaube. Ammulette, Talismäner, der gefürchtete "13." und was auch immer beschäftigen uns - Statistiken belegen, dass es in Deutschland mehr Wahrsager gibt, als katholische und evangelische Geistliche zusammen.

Was kann man hier tun? Heinz Voges sagt klar: Wir, die Gläubigen, sind die einzige Bibel die viele Zeitgenossen noch lesen. Sie müssen also an uns ab-lesen können, was Glaube ist und welche Wirkungen er zeitigt. Hier ist der einzelne Christ gefragt, nicht nur die klerikale Chefetage! Und Heinz Voges machte den gekommenen Gläubigen Mut gleich, am besten noch heute Abend, damit anzufangen, denn die Welt dürstet nach Glauben! Echten Glauben an Gott, kein verschämter Kleinglaube, der sich an den Zeitgeist anbiedert oder sich mit soziopolitischer Forderung zufrieden gibt, sondern der Himmel und Christus beim Namen nennt - und bekennt. - Leider konnte aus technischen Gründen an diesen Abend kein PodCast erstellt werden.

Der Gottesdienst wurde von Carola Piechota und Gerd Bergemann musikalisch umrahmt. Sie sangen und spielten eine irische Weise, ein Lied von Charles Gounod (Prière - Gebet), ein Lobpreislied (Atme in mir, heiliger Geist). Zum Schluss gab es sogar noch in papstloser Zeit einen Papsthymnus von Franz Lizst.

Am kommenden Samstag findet keine Fastenpredigt statt. Stattdessen werden die Street Doves ein Konzert geben. Ihr Repertoire sind Gospels und Lieder von Mahalia Jackson, aber auch selber komponierte Stücke. Am 16. März schließlich wird Weihbischof Hans-Georg Koitz mit seinen Einsichten und Ansichten eines Bischofs zur Postmoderne den diesjährigen Reigen der Fastenpredigten abschließen.