Festmesse zu Ehren des Hl. Jakobus

Unsere Jakobuspilgergruppe gestaltet den Gottesdienst und erzählt von ihren Erfahrungen auf dem Jakobsweg

 

Am 25. Juli ist der Festtag des Apostels Jakobus. Dies und unsere Jakobuspilgergruppe vor Ort waren Anlass mal das Thema Pilgern im Rahmen einer Vorabendmesse zum Fest des Heiligen zu beleuchten.

Christina Galambosi hatte trotz Ferienzeit eine Menge organisieren und beisteuern können. Vorne konnte man die typischen Pilgerrequisiten sehen: Einen Pilgerstab, einen Rucksack, schon etwas abgetretene Wanderschuhe und jede Menge Jakobusmuscheln, die es nach dem Gottesdienst auch zum Mitnehmen für die Gottesdienstbesucher(innen) gab.

Christina Galambosi, die derzeitige Sprecherin der Göttinger Jakobuspilger, hatte auch die Lesung übernommen: Psalm 23, der große Pilgerpsalm, der wie kein anderer die Sehnsüchte, aber auch Gefahren in den Blick nimmt, der freilich auch vom Vertrauen auf Gottes Beistand spricht. Den Predigtteil übernahmen Kurt Mengel und Horst Richter, beide seit vielen Jahren auf dem Jakobsweg fern und nah engagiert. Während Kurt Mengel die Ursprünge des Pilgerns auf dem Jakobusweg ins Visier nahm, erklärte sein Pilgergenosse den Unterschied zwischen bloßem Wandern und christlichem Pilgern. Die Geschichte des Pilgerns, so Kurt Mengel, ist eine Auf- und Ab - Geschichte. Es gab große Wellen, die ganz Europa erfassten, es gab aber auch Zeiten in denen nur wenige Pilger unterwegs waren. Auch die Anlässe sind anders geworden. Viele mittelalterliche Pilger erhofften sich himmlisches Heil oder wenigstens geringere Fegefeuerstrafen. Heute, so Herr Mengel, haben die Menschen sehr individuelle Motive sich auf den Weg zu machen. Nicht alle sind rein christlich motiviert. Manche betreiben es auch als Hochleistungssport auf der Suche nach möglichst vielen Stempeln, so ein erfahrener Pilger nach dem Gottesdienst.

Den Unterschied zwischen Wandern und Pilgern hob dann Horst Richter hervor. Er berichtete auch sehr persönlich, wie er sich - meist in ganz banalen Alltagserfahrungen auf dem Camino - plötzlich Gott ganz nahe gefühlt hat. Diese kleinen, manchmal ganz unscheinbaren Momente, sind aber das Größte und lohnen sich, sich immer wieder auf den Weg zu machen. Die Ankunft in Santiago wird dann zum Gleichnis der Ankunft bei Christus, am Ende des Lebens. Denn man kann das ganze Leben als ein Pilgern durch die Räume und Zeiten des Lebens verstehen.

Die Fürbitten las da Marlies Merker, ebenfalls von den Jakobuspilgern. In ihnen kamen die Erfahrungen des pilgernden Christen zutage. Erfahrungen freilich, die letztlich jeder Mensch macht.

Nach dem Gottesdienst, der natürlich mit einem Pilgersegen endete, war noch lange nicht Schluss, denn man hatte (natürlich spanischen) Wein vorbereitet, mit dem man auf das Wohl des Pilgerapostels und seiner Freunde heute anstieß. Und es gab ja noch für jeden, der noch zum Dämmerschoppen kam ein kleines Souvenir: eine Muschel! Sie ist das Wegzeichen auf den Pilgerrouten und unverzichtbares Mitbringsel.

Mehr Infos über das Pilgern im Allgemeinen und die Göttinger Jakobuspilger im Besonderen gibt es hier. Da kann man sich auch melden, wenn man selber auf den Spuren von Hape Kerkeling und Millionen anderer mal "weg" sein will.