Geh mit uns auf unser'm Weg!

Kinderkreuzweg am Karfreitag

 

 

Vielleicht gehört ein Kreuzweg für Kinder zu den religionspädagogisch schwierigsten Herausforderungen. Renate Burgmann, Manfred Bayer und Annette Stechmann haben sich dieser Herausforderung gestellt. Mit starken Symbolen und viel Einfühlungsvermögen nahmen sie unsere Kleinsten hinein in das traurige Geheimnis des Tages.

Als Motto diente ein Liedruf, den die Kinder bei ihrem Zug von Station zu Station sangen: "Geh' mit uns auf unser'm Weg!" Diesmal brauchte es keine Roten Mappen oder Gotteslöber, alles war einfach, klar und wahr! 

Die 1. Station war gleich vorne vor dem Altar: dort lagen schwere Steine. Die Kinder konnten versuchen sie hochzuheben - ganz schön schwer! Und das Kreuz Jesu war so schwer wie alle Steine zusammen - was für ein Gewicht!

Zur 2. Station gingen die Kinder ganz nach hinten. Emma trug ein Kreuz und Kinder und Erwachsene folgten ihr. Hinten lag, auf einem Stuhl eine Dornenkrone. "Wenn man sowas auf den Kopf kriegt, dann tut das sehr weh, man kann richtig verletzt werden," so Annette Stechmann und die Kinder pflichteten ihr bei. Aber nicht nur Dornen sind spitz: auch Worte und sogar Blicke können spitz sein und sehr weh tun.

Die 3. Station war wieder vorne. Dort lag auf einem Stuhl ein Verbandskasten. Jesus war ganz alleine, keiner wollte ihm helfen. Da zwangen die Soldaten Simon von Cyrene Jesus zu helfen. Er hat es nicht freiwillig gemacht, aber er hat es getan, immerhin.

Auch in der 4. Station ging es um jemanden, der Jesus geholfen hat: Veronika. Sie reichte Jesus ein Schweituch, so dass er sich wenigstens mal das Gesicht trocknen konnte. Vermutlich hat der Schweiß und das Blut von der Dornenkrone in den Augen gebrannt. Es war keine große Hilfe, nur eine kleine Hilfe, die Veronika leisten konnte. Auch wir können manchmal nicht so helfen wie wir möchten, aber eine kleine Hilfe können wir meist anbieten.

Die 5. Station war gleich nebenan - ein Stuhl mit einem Würfel. Die Soldaten haben auch vor der letzten Habseligkeit Jesu nicht halt gemacht und um seinen Mantel gewürfelt. Dass Jesus sich auch geschämt hat nackt zu sein, darauf haben sie keine Rücksicht genommen.

Die 6. und letzte Station war dann im Altarraum. Dort enthüllten die KatechetInnen ein Kreuz. Die Kinder knieten nieder. Gott kennt das Leid der Menschen, deshalb versteht er Menschen, die leiden. Aber das Leid ist nicht das Letzte. Und als Zeichen dafür schmückten die Kinder das Kreuz mit Osterglocken und die Erwachsenen sangen: "Wir preisen deinen Tod, wir glauben, dass du lebst, wir hoffe,n dass du kommst, zum Heil der Welt."

Jede Station wurde von Annette Stechman mit den Kindern erarbeitet. Abgeschlossen wurde sie mit einem Gebet von Renate Burgmann und Manfred Bayer. Ein sehr nachgehender Kreuzweg, nicht nur für Kinder!