"Gib uns ein weites Herz andere zu verstehen!" Fest der Versöhnung der EKOs mit Beichte und Dankgottesdienst

Gleichnis vom barmherzigen Samariter: Nicht achtlos am Elend vorbeigehen!

Am Samstagnachmittag fand in Sankt Michael die Beichte der Erstkommunionkinder statt. P. Hans-Martin Rieder und P. Manfred Hösl saßen im Beichtstuhl bzw. in der Sakristei - und schon konnte es losgehen. Inzwischen gabe es ein Programm für die Eltern und die, die schon oder noch nicht dran waren. Marcus Grabisch berichtet...

Pünktlich um 9.30 Uhr am Samstagmorgen kamen über 30 Kinder zusammen mit Erwachsenen in die Citykirche Sankt Michael. Schnell war zu merken, dass etwas Besonderes stattfinden muss. Die Kinder waren aufgeregt, manche auch etwas nervös. Es stand tatsächlich etwas Besonderes an. Die Erstkommunionkinder kamen zu ihrer ersten Beichte. Sie feierten mit Gott die Feier der Versöhnung.

Nach einem Lied wurden alle von Pater Hösl SJ begrüßt. Der Pfarrer sagte den Erstkommunionkindern, dass sie gar nicht aufgeregt sein müssen. Zur Stärkung wurde Hand in Hand das Vater unser gebetet. Und dann ging es auch schon los. Die Gruppe Bethlehem machte den Anfang und blieb in der Kirche. An zwei Orten konnten die Kinder beichten. Kaplan Rieder SJ postierte sich im Beichtzimmer und Pfarrer Hösl wartete in der Sakristei auf Beichtgespräche. Die anderen drei Gruppen gingen in ihre Gruppenräume im Pfarrzentrum und stimmten sich mit Malen oder Lesen einer Geschichte auf ihre Feier mit Gott ein.

Nachdem die Gruppe Bethlehem fertig war, folgten die Gruppen Nazareth, Jerusalem und Emmaus. Die Kinder, denen das Sakrament der Versöhnung gespendet wurde, machten sich im Anschluss daran auf zum Spielplatz oder genossen an diesem sonnigen Tag ein köstliches Eis.

Während der Beichte ihrer Kinder waren die Eltern zu einem freiwilligen Angebot eingeladen. Michaela Engelke und Katja Freise hatten als Thema das Gleichnis vom barmherzigen Vater (Lukas 15,11-32) ausgesucht.

Es war auch schon in einer der Erstkommunionkatechesen mit den Kindern besprochen worden. Bevor sich aber der Bibelstelle gewidmet wurde, gab es einen kleinen Austausch über das, was die Kinder bei der Erstkommunionvorbereitung bewegt. Das Gleichnis wurde vorgelesen und die Situation des jüngeren Sohnes zunächst vertieft. Impulsfragen, wie: „Worüber bin ich froh? Was schmerzt mich? Was bereue ich?“ sollten helfen, das Gleichnis aus dem Lukasevangelium auf das eigene Leben zu übertragen.

Nachdem alle sich Notizen zu den Fragen gemacht hatten, wurde das Gleichnis weitergelesen. Jetzt lag der Schwerpunkt auf der Situation des älteren Bruders. Wieder war Zeit, Impulsfragen zu beantworten: „Wer/was hilft mir in einer Zwickmühle eine Antwort zu finden? Wo fühle ich mich benachteiligt?, Wo war ich selbst Ungerecht? Wo wünsche ich mir Verständnis, für ein Urteil, das ich gefällt habe?“

Im Anschluss an das Gleichnis wurde noch kurz über das Thema der Erstkommunion „Bei Dir ist die Quelle des Lebens!“ gesprochen. Nachdem alle Kinder das Sakrament der Versöhnung empfangen hatten und auch der Austausch mit den Eltern zu Ende war, gab es in der Kirche einen Dankgottesdienst der Erstkommunionkinder, deren Eltern und Geschwister. Passend zum Thema des Gottesdienstes „…gib uns ein weites Herz, andere zu verstehen“ wurde das Evangelium vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37) von Pater Hösl und Praktikant Marcus szenisch dargestellt.

Der Pfarrer ermutigte die Kinder, in ihrem Alltag nicht achtlos an notleidenden Menschen vorüberzugehen, sondern tatkräftig zu helfen, auch wenn man Gründe dagegen hat. Von der morgendlichen Anspannung und Aufregung war nun nichts mehr zu spüren. Fröhlich und aus ganzem Herzen sangen die Kinder den Mottosong der Erstkommunionvorbereitungszeit: „Lasst uns ziehen zu den Quellen des Lebens, wir wollen tanzen gegen den Tod. Lasst uns trauen der Kraft des Vergebens, als Gottes Kinder besiegen die Not. Denn du bist da. Denn du bist da Gott, so nah. Denn du bist da. Denn du bist da Gott, so nah, ganz nah.“

Marcus Grabisch