Glaube & Zweifel: Sind die beiden nur im Doppelpack zu haben?

Dritter und letzter Teil der ersten Staffel

Am Dienstag fand der dritte und letzte Teil von "Zweifel(s)ohne" statt. Der Titel war diesmal Programm: es ging um den Zweifel und den besten Umgang mit ihm.

P. Theo Schneider eröffnete den Abend mit einem kleinen Statement, das Lust auf die Thematik machte. Ist Zweifeln erlaubt, unchristlich, feige? Ist man vor dem Zweifel gefeit oder kann er jeden und jede überfallen? Was kann man gegen Zweifel tun? Um solche Fragen kreiste der Abend. P. Schneider las ein paar Sätze aus einer Biographie von Mutter Teresa vor. Wer hätte gedacht, dass auch und gerade diese fromme Frau Jahre lang von Glaubenszweifeln gepeinigt wurde? Es waren nachdenklich machende, ja erschütternde Zeilen, die vorgelesen wurden. Aber eben auch Zeilen die Mut machten zu den eigenen Zweifeln zu stehen, nach dem Motto: Wenn so eine Heilige zweifeln darf, dann darf ich es mit meinem normalen Durchschnittsglauben vielleicht auch.

Der Hauptteil des Abends fand wieder in Kleingruppen statt, zu denen sich die etwa 30 gekommenen Gäste gruppierten. Es gab keine besonderen Methoden - Austausch war angesagt. Alle Gruppen hatten unterschiedliche Akzente, aber es drehte sich immer um Zweifeln und Glauben. Ein Teilnehmer sah in den beiden Begriffen einen Spannungsbogen: Würden wir immer so richtig durchglauben können, dann wären wir immer auf Wolke sieben und würden vor lauter beglückender Vision überhaupt nicht daran gehen diese Erde zu gestalten. Würde andererseits immer nur der Zweifel an uns nagen, dann hätten wir keine Kraft zum Engagement. Vielleicht ist es die Spannung zwischen beiden, die unser Leben dynamisch macht? - Andere Fragen waren: Muss man an alle Wunder glauben, sind sie wörtlich zu verstehen oder "nur" symbolisch? Welche Rolle hat die Gemeinschaft? Ein Teilnehmer erzählte von der großen Ermutigung, die er bei eben zu Ende gegangen Eucharistischen Kongress in Köln verspürt hatte. Ein anderer sieht große Massenevents eher skeptisch: Haben wir es hier nicht mit eher psychischen Phänomenen zu tun, die es so oder anders auch z.B. in Fussballstadien geben kann?

Eine Teilnehmer war ziemlich optimistisch, dass und wie man Zweifel in den Griff bekommt: den Blick auf Jesus richten! Andere empfanden ihn eher schicksalshaft: Kannste machen nix, musste gucken zu... Einig war man sich aber, dass Zweifel "normal" sind und jeden irgendwann irgendwie antreffen werden. Der Zweifel macht auch vor den größten Heiligen nicht Haltl, wie das Beispiel Mutter Teresa zeigte.

Und man war sich in einer zweiten Sache sehr schnell einig: Die Reihe wird nach den Sommerferien fortgesetzt!