"göttingen to go"

Neue Geistliche Stadtführung auf der Suche nach Glaubensspuren und Zeugnissen aus der Kirchengeschichte

 

 

Wie oft geht man durch die Stadt und läuft vorbei ... an Glaubensspuren und -zeugnissen aus längst vergangener Zeit, die uns manchmal aber auch heute noch nachdenklich machen. Zum Beispiel eine Hausinschrift am so genannten Bornemann'schen Haus aus dem Jahre 1536: "Gottes Wort bleibt ewiglich." Wie oft dagegen wechseln wir heute das Handy und die Klamotten. Aber was bleibt schon ewiglich? - Das war nur eine von etlichen Hausinschriften, die die Geistliche Stadtführung heute Nachmittag rund 30 TeilnehmerInnen bei einem knapp 2-stündigen Rundgng durch die City vorstellte. Die älteste Inschrift aus dem Göttinger Raum kann man dabei im Vorgarten des Städtischen Museums in Augenschein nehmen: ein Sandsteinkreuz, ein mittelalterliches Gedenkkreuz für einen Verunglückten, erinnert an einen Schmied, namens Wilhelm, der ohne den Empfang der Sterbesakramente tragisch verunglückte. - Von der Freihheit eines Künstlers konnte man sich im so genannten Jacobi-Viertel überzeugen. Ganz im Zeichen der Emanzipation (von Frauen und im Goldschmiedehandwerk) hat er eine Skulptur kreiert und mal eben aus dem Heiligen Eligius (Schutzpatron der Gold- und Silberschmiede) eine Heilige Eligia gemacht. - Einen Einblick in die Geschichte der Bettelorden gab es in der Barfüßerstraße, am Wilhelmsplatz und vor der "Paulinerkirche".  Der Anstoß dieser Reformorden am Reichtum der Kirche ist heute wieder ganz altuell. Daran kann man sehen, wie Historie bzw.  Kirchengeschichte einem immer wieder einholen. - Mit einem Blick nach oben zu den Wasserspeiern an der St. Jacobikirche wurde es spirituell/philosophisch. Da ging es um Polaritäten, Gut & Böse, Licht und Schatten  - und die Kunst, wie man aus Dämonen dienstbare Geister machen kann. Nicht fehlen bei einem solchen glaubensgeschichtlichen Rundgang durfte natürlich das älteste Kirchenfenster in Göttingen (Hauptportal von St. Johannis), Hinweise auf die Philosophin, Karmelitin und Märtyrerin Edith Stein und auf das ein oder andere alte Mariensymbol.  - Viele der TeilnehmerInnen hatten Appetit bekommen auf mehr, mehr zu erfahren über Edith Stein, die Kirchenfenster in Göttingen oder die ehemaligen Bettelorden und andere Ordensniederlassungen. So wurden sie jetzt schon zu weiteren Themenführungen der Citypastoral Sankt Michael herzlich eingeladen.