Göttinger Saint Patrick's Day

English mass in Sankt Michael + Prozession mit Pipes & Drums durch die Fußgängerzone zum Irish Pub

 

 

 

 

Wieder einmal hat sich gezeigt, dass bestimmte Heiligen-Gedenktage, die auch im säkularen Milieu vorkommen, "Konjunktur" haben. So ist der Saint Patrick's Day aus Göttingen nicht mehr wegzudenken. Die voll besetzte Kirche während des Gottesdienstes und die vielen Menschen, die schon draußen warteten, bis sich alle zur gemeinsamen Prozession auf den Weg machten, gaben dafür ein eindrucksvolles Zeugnis.

Beeindruckend war auch wirklich (wieder einmal!), was Sylvio Krüger und sein Team aus der Kirche zauberten: alles in ein Grün gehüllt, Luftballons bis an die Decke ohne Ende, im Großformat der Heilige St. Patrick an eine seitliche Kirchenwand projeziert, zahlreiche Kleeblätter & Kerzen. Pater Manfred Hösl SJ stimmte die Besucher/innen vorweg auf den Gottesdienst ein, der komplett in Englisch gehalten wurde. In seiner feinfühligen Art berücksichtige er dabei gerade auch die Menschen, die nicht so sehr in der kath. Liturgie beheimatet sind bzw. keinerlei Bezug zur Kirche haben. Mit einem feierlichen Einzug gemeinsam mit den Konzelebranten Dechant Wigbert Schwarze und Pater Trieu Q. Nguyen begann die Eucharistiefeier - begleitet durch den Song "Walk in Jerusalem". Für die musikalische Gestaltung sorgten die "Street Doves", eine vierköpfige Göttinger Musikgruppe, vielen bekannt durch diverse Vernissagen des Mittagstischs von Sankt Michael. Ihre Liedauswahl reichte von bekannten Stücken wie "Amazing Grace", "Lord of the Dance" bis hin zu Eigenkreationen wie z.B. "Share the Love". Dafür gab es zum Schluss auch einen gebührenden Beifall.

Nachdem Dechant Wigbert Schwarze das Evangelium verkündete hatte, predigte Pater Manfred Hösel SJ frei und in Englisch eindrucksvoll darüber. Die biblischen Lesungen (Jes 61, 1-3 / Jo 10, 11-16) verdeutlichten wunderbar die Sendung & Berufung des Hl. Patrick, Bischof und Glaubensbote in Irland.

Draußen vor der Kirche warteten schon zahlreiche Menschen, bis die Prozession endlich losging (und natürlich in Vorfreude auf das erste offizielle Guinness an diesem Abend). Sobald alle Zelebranten und Messdiener/innen feierlich aus der Kirche ausgezogen waren, stimmten die Pipes & Drums zum Marsch an in Richtung Irish Pub. Irgendwie hatte man den Eindruck, dass die Atmosphäre und "der Gehalt" des Gottesdienstes nicht im Kirchenraum blieben, sondern sich auf der Straße weiter fort bewegten ... Ob alle an diesem Abend im Göttinger Irish Pub einen Platz fanden?

Mechthild José-Thumbeck