Heilige Orte an Sankt Michael: Kirche - Fussgängerzone - Turmstraße!

SchülerInnen der BBS I machen bei uns Station um mehr zu erfahren über die den Kirchenraum, die Afrikagruppe und den Mittagstisch

Schon in den vergangenen Jahren führte Frau Pastorin Astrid Schwerdtfeger SchülerInnen der BBS 1 (Berufsbildende Schulen) zu uns ins Michaelsviertel. Wir waren die zweite von ingesamt drei Stationen. Zuvor war die 30-köpfige Schülergruppe in St. Jacobi bei Pastor Harald Storz gewesen - hier in Sankt Michael erwarteten sie Manfred Hösl, Eberhard Walter und Michael Gräve, um ihnen den Sakralraum Kirche, die Afrikagruppe und den Mittagstisch nahe zu bringen. Kein leichtes Ansinnen, denn die Zeit war knapp und die Schüler mussten auch noch in die Moschee - und zwar zu Fuß!

P. Hösl begrüsste die Jugendlichen in der Kirche, die sich aus katholischen, evangelischen, konfessionslosen und muslimischen Schülern zusammensetzten. Heilige Räume aber hat jeder und jede, zumindest in dem Sinn, dass man bestimmt Räume für "heilig" und etwas Besonderes hält. So erschien dem Mose im AT der Platz um den Dornbusch als heilig. Er hörte sogar den Befehl seine Schuhe auszuziehen um dem Ort so seine Referenz zu erweisen. Heute ziehen Muslime ihre Schuhe aus, wenn sie in die Moschee gehen. Juden setzen dagegen eine Kippa auf und Christen wiederum bekreuzigen sich - alles Symbole, die dem Gläubigen vermitteln sollen: Dieser Flecken Land ist heiliger Boden. Auch Nichtgläubige kennen Orte, die sie mit einer besonderen Erinnerung verbinden, etwa der Urlaubsort zu den es einen immer wieder hinzieht, ein Lieblingsplätzchen im Park, usw.

Aber es muss nicht immer die Kirche oder gar der Altarraum sein! Auch der Mittagstisch kann als heiliger Boden bezeichnet werden, weil dort im Sinne Jesu Christi gehandelt und geholfen wird. Das muss man nicht einmal aus explizit christlicher Intention heraus tun. Nach der kurzen Andacht in der Kirche sprach Eberhard Walter über den Ort Mittagstisch und den Alltag drüben in der Turmstraße.

Ebenfalls ein sozialer heiliger Ort ist die Fußgängerzone, zumindest einmal im Monat, wenn die Afrikagruppe am Samstag ihren Stand aufbaut um dort Kuchen, Waffeln und Kaffee anzubieten. So gesehen braucht ein heiliger Ort nicht einmal eine Stabilitas Loci, einen festen Platz - die Heiligkeit wird gebildet durch das Engagement und die darin gezeigte Solidarität mit Menschen in Afrika - in diesem Fall mit den Schülern und Lehrern unserer Partnerschule in Memer / Burkina Faso. Michael Gräve informierte die Jugendlichen über das Engagement der Gruppe.