"Herr gib auf uns acht, denn das Meer ist groß und unser Boot ist klein!"

Gottesdienst und Brautleutetreffen am Valentinstag

Der Valentinstag gehört seit vielen Jahren zum pastoralen Stammangebot von Sankt Michael. Auch in der baubedingten Exilzeit durfte dieser besondere Gottesdienst auf keinen Fall ausfallen!

Die Kirche - in diesem Jahr St. Nikolai - war wieder

romantisch bis zum Geht-nicht-mehr geschmückt. Vor dem Altar ein großes Rosenherz, der Altarraum in rotes Licht gekleidet, rote Kerzen in den Kirchenbänken und herzförmige Luftballons - der härteste Gefühlseisklotz musste hier schmelzen! Sylvio Krüger hatte für eine perfekte Hardware gesorgt.

Die dazu passende Software lieferten dann die Exotic Harmonists mit Carola Piechota und Gerd Bergemann. Am Valentinstag werden nicht nur geistliche, sondern auch weltliche (Liebes-) Lieder gesungen. Es geht darum schlummernde Gefühle zu wecken. Die beiden haben ein unerschöpfliches Reservoir von Liebesliedern, aber auch herrlichen klassischen und geistlichen Liedern. P. Hösl hatte schon zu Beginn des Gottesdienstes die Besucher vorgewarnt: Am Valentinstag gehen wir an die Grenze zum Schmalz!

Trotzdem war es ein Gottesdienst in katholisch-hochkirchlicher Form. Diakon Bernd Müller las das Evangelium von der Seesturmstillung (Matthäus 8), Matthias Kramm steuerte die Fürbitten bei. P. Hösl hielt die Predigt, in dessen Mitte ein kleines bretonisches Gebet stand: "Herr gib auf uns acht, denn das Meer ist groß und unser Boot ist klein!" Vielleicht denkt sich das so manches Liebespaar, das den Gedanken hegt zu heiraten?

Nach dem Gottesdienst gab es die Möglichkeit sich segnen zu lassen. Es kamen frisch verknallte Teenager, neugetraute Hochzeitspaare und in Ehren ergraute (Groß-) Eltern. Aber auch Singles, solche, deren Glück gerade zerbrochen war, solche die sich nichts sehnlicher wünschen als einen Partner und solche, die an eben diesem Partner zu verzweifeln scheinen.

Carola Piechota und Gerd Bergemann sangen allgemein bekannte Schlager, wo man gar nicht anders kann als mitsingen, aber auch nachdenkliche Lieder. Für beide gehören menschliche Liebe und Gottesliebe zusammen. Sie waren eine Idealbesetzung für diesen Abend!

Im Anschluss an den Gottesdienst trafen sich - fast schon darf man sagen "traditionell" - die Brautpaare des vergangenen Jahres. Sechs Paare waren gekommen und hatten einige Bilder von ihrer Hochzeit mitgebracht. Anhand der Bilder schilderten Norman & Martina, Henry & Christina, Walter & Isabell, Ingo & Nadine, Marcel & Stephanie sowie Benjamin & Johanna ihren Hochzeitstag. Für alle war es ein einmaliger Tag, trotz aller Anspannung. Erstaunlicherweise ging auch bei allen irgendwas schief: Ein Bräutigam verlor bei den Flitterwochen den Ehering am Strand, ein anderer Bräutigam bekam von der Stadt eine Trauungsurkunde mit einer ihm völlig fremden (und auch viel älteren) Frau als Braut und bei einem weiteren Bräutigam ging der Ehering kaputt. Aber das sind alles nur Äußerlichkeiten, letztlich - mit gewissem Abstand - Anekdoten über die man lächeln kann.

Manches Paar taucht seit geraumer Zeit im Kindergottesdienst auf - sprich: Aus dem Brautpaar ist eine Familie geworden! Mit Mathilda war ein Kind sogar dabei, das nach dem langen Gottesdienst und den vielen Bildern dann doch seinen Schlaf forderte. Die anderen Paare machten sich dann über ein leckeres Buffet her...