Immacolata – prega per noi!

Deutsche und Italiener feiern gemeinsam das Hochfest der Unbefleckten Empfängnis Mariens

Der 8. Dezember ist in Italien ein Feiertag. Und auch wenn in Deutschland alles seinen gewohnten vorweihnachtlichen Gang geht, so ist dieses Marienfest doch ein Grund für viele zu feiern. Seit vielen Jahren ist dieser Tag in Sankt Michael ein wichtiges Datum, denn heute feiert die Gemeinde der Italiener mit allen, die dieses Land mit seiner Küche und ihren Traditionen lieben. Der Ablauf des Abends hat sich bewährt und ist auch in diesem Jahr gleichgeblieben.

Los geht es mit der Segnung der Statue der Madonna, die von der Comunità Italiana wie jedes Jahr von den Frauen geschmückt wurde, von den Männern freilich getragen wird. Das ist auch weiterhin gendermäßig nicht in Frage gestellt. Pater Frau Anton segnete die Statue, es wurden Kerzen ausgeteilt und die Prozession setzte sich in Bewegung. Piero geleitetealle mit wuchtigen Orgelspiel nach draußen ins bereits dunkle Göttingen.

In diesem Jahr war die Route etwas länger: über die Niko-Straße rüber bis zur Düsteren Straße und dann die Hospitalstraße zurück, am Wochenmarkt links rein und dann erst zurück. Ein mitfahrendes Polizeiauto half und machte bei den verdutzten Autofahrern erheblichen Eindruck. Aber das war keine der üblichen Göttinger Demos...

Unterwegs erschallten die traditionellen Gesänge und wurde abwechselnd der Rosenkranz gebetet. Dann erreichte der Zug auch schon die Kirche und Piero griff wieder in die Tasten. Dann begann das Hochamt, wie immer in Deutsch und Italienisch. Neben Fra Anton waren von den Priestern mit dabei: Pfarrer Hans Haase, Kaplan Hans-Martin Rieder und Pfarrer Manfred Hösl. Unverzichtbar natürlich ist der gemischte deutsch-italienische Chor unte der Leitung von Emanuele il Grande. Oben begleitete Piero die Gemeindelieder an der Orgel. Manche Lieder, wie das Großer Gott wir loben dich wurden strophenweiseabwechselnd in Deutsch und Italienisch gesungen. Die Lesungen wurden ebenfalls in einer Sprache vorgelesen – die Übersetzung konnte man im ausgeteilten Libretto ja selber verfolgen.

Das Evangelium lasen dann Fra Anton und P. Rieder – und fügten jeweils eine Predigt hinzu. Horst Richter und Michael Recke hatten die Lesungen übernommen, Gabriele und Claudia steuerten nach dem Credolied die Fürbitten bei… und so ging weiter, immer abwechselnd Deutsch und Italienisch. Dazwischen sang der Chor oder die Gemeinde.Es lag viel Pathos in der weihraucherfüllten Luft- so wie es mit Italienern ja auch sein muss. In diesem Jahr waren sogar mehr als sonst da, denn Fra Anton war gleich mit einem ganzen Bus von ihnen gekommen.

Nach fast zwei Stunden (Rekord!) endete das Hochamt mit Prozession und Pfarrer Hösl lud zu einem kleinen Imbiss nach drüben in den Gemeindesaal. Dort gab es kleine Häppchen und ein Glas Wein.

Herzlichen Dank an die Italienische Gemeinde und die vielen deutschen Freunde für dieses tolle Fest. "Wir kommen nächstes Jahr wieder!", meinte ein Tisch aus Hannover. Sehr gerne. Siete tutti bienvenuti!