In Nativitate S. Joannis Baptistae

Feierliche Vesper am Vorabend des Festes der Geburt von Johannes, dem Täufer, mit der Choralschola Cantando Praedicare

 

Das Fest der Geburt von Johannes dem Täufer wurde am Samstagabend mit einer feierlichen Vesper eingeläutet. Neben Christus und der Gottesmutter Maria ist der Täufer ja der einzige Heilige dessen Geburt die Kirche feiert - bei allen anderen Heiligen feiert man sonst nur den Todestag.

Das gesungene Vesperformular weicht in einigen  Punkten vom Formular, das man aus dem katholischen Stundenbuch kennt ab. Gesungen wurde natürlich in lateinischer Sprache. Allerdings gab es ein Liederheft, in dem sowohl der lateinische Text als auch eine deutsche Übersetzung abgedruckt war.

Die Psalmen aus dem Alten Testament werden von sogenannten Antiphonen (Kehrversen) umrahmt, die dem Evangelium entnommen wurden. In diesen kurzen Texten geht es natürlich am Johannistag um die Geschehnisse der wunderbaren Geburt des späteren Täufers.

Nach der kurzen Lesung und einem sogenannten Responsorium hielt P. Hösl SJ eine kurze Predigt in der er die Fähigkeit des Johannes akzentuierte im entscheidenden Moment zurückzutreten und dem Größeren Platz zu machen. In seinem Fall war es ja Christus selbst. "Ich muss kleiner werden, ER muss wachsen!", so ein bekannter Satz des Johannes, den Matthias Grünewald seiner Täufergestalt (!) unter dem Kreuz hinzufügte. In der Theorie weiß dies zwar jeder, aber in der Praxis fällt es dann doch schwer. Eltern müssen ihre Kinder in die Unabhängigkeit entlassen und Chefs mal die Jüngeren ranlassen - von Politikern die zu spät den Weg frei machen hören wir ja leider regelmäßig.

Die Vesper endete mit dem Salve Regina, das Schola und Gemeinde in der Marienkapelle sang.