Jahresgedächtnisgottesdienst für die Verstorbenen des Jahres 2011/12 in Sankt Michael

"Schließ' auf das Land, das keine Grenzen kennt, und lass mich unter deinen Kindern leben!" (GL 621,3)

Der Abend des ersten Sonntags im November ist traditionell dem Gedächtnis der Verstorbenen des vergangenen Jahres reserviert. Das Pfarrbüro hatte die Angehörigen angeschrieben und so manch(r) war auch gekommen. Beate Michel las noch einmal alle 36 Namen vor und zu jedem und jeder zündete ein Messdiener ein Licht an. Die zunächst kahle Steinwand, die Sylvio Krüger und seine Helfer vorbereitet hatten, füllte sich immer mehr mit Licht - Hoffnungslichter gegen die Traurigkeit!

In seiner Predigt erinnerte P. Hösl an die Israeliten, die damals vor den Toren des verheißenen Landes standen. Die ausgesandten Kundschafter berichteten von jenem sagenhaften Land, in dem Milch und Honig fließen, wie die Bibel sagt. Aber die Israeliten glaubten ihnen nicht - zu groß waren die Ängste vor dem "Jenseits"! - Geht es uns mit dem Jenseits nicht auch so? Gibt es Kunde, verlässliche Kunde darüber, ob es dieses "Land" gibt und darüber, wie es beschaffen ist? Viele Menschen sind fasziniert von sogenannten Nahtodeserlebnissen klinisch toter Menschen. Aber ihnen geht es nicht selten wie den Kundschaftern des Mose damals - man glaubt ihnen nicht. Freilich waren diese klinisch Toten ja nicht wirklich "drüben". Nur einer: Jesus Christus! Er hat die Schwelle des Todes nicht nur erreicht, sondern auch definitiv überschritten! Er ist nicht zurückgekommen in unsere Sterbenswelt, sondern er ist hineingestorben in die Lebenswelt Gottes, eine Welt ohne Tod, ein Land, in dem Milch und Honig fließen...

Dann waren alle GottesdienstbesucherInnen eingeladen ebenfalls ein Licht anzuzünden. Das Dunkel des Altarraumes erhellte sich Kerze für Kerze. Österliche Ahnung erfüllte das Kirchenschiff.