Karfreitagsliturgien in St. Nikolai und St. Christophorus (Reinhausen)

Feier des Sterbens Jesu am Kreuz

Am Freitagnachmittag fanden die beiden Karfreitagsliturgien der Gemeinde Sankt Michael statt. Um 15:00 Uhr in St. Nikolai und um 16:30 Uhr in Reinhausen.

Schon um 13:30 Uhr waren die Messdiener da, um den streng liturgischen Gottesdienst sorgfältig einzuüben. Um 15:00 Uhr, also zur Todesstunde war dann auch die Nikolaikirche gefüllt. Das liturgische Personal (Minis, Stephan Diedrich als Kantor und P. Hösl) zog ein und warf sich in einer Prostratio an der Altarstufe nieder.

Jetzt folgten die biblischen Lesungen aus dem Buch Jesaja (4. sog. Gottesknechtslied) und aus dem Hebräerbrief, die Heinrich Detering und Regina Möhring vortrugen. Beide lasen auch in der anschließenden Leidensgeschichte nach Johannes vor.

In seiner Ansprache benannte P. Hösl zwar das wachsende Unverständnis und die zunehmende Unbeholfenheit vieler in Bezug auf das Kreuz Christi, mahnte aber dennoch daran festzuhalten. Zum einen sei die Tradition einfach unheimlich stark und uralt: Den Gekreuzigten haben Christen aller Zeiten, wenn auch immer mit Ringen, verehrt. Zum anderen kann der Blick auf Jesu Leiden helfen das eigene Leid besser zu akzeptieren. Letztlich freilich ist das Leiden Jesu nur von der Auferstehung her zu verstehen.

Jetzt schloss sich die Kreuzverehrung an, während der traditionelle Passionslieder besungen wurden. Viele kamen, machten eine Kniebeuge oder Verbeugung, manche küssten eine Wunde. Mit einem einfachen Segensgebet endete die Feier.

Im Gemeindezentrum und Pfarrhaus war jetzt Beichtgelegenheit, die rege in Anspruch genommen wurde.

Auch in Reinhausen wurde die Karfreitagsliturgie begangen, der Hubert Schmoll als Zeremoniar und P. Kramm als Zelebrant vorstanden. Gestärkt wurde das Team durch Anton Dörl, der zusätzlich als Lektor bei der Passion mitwirkte. Fünfzig bis sechzig Gemeindemitglieder hatten sich versammelt, um im Anschluss an Wortgottesdienst und die großen Fürbitten das Kreuz zu verehren. Der Widerhall der A Capella-Gesänge in der alten Klosterkirche gab der Liturgie einen würdigen und passenden Rahmen.