Kerzensegen und Kerzenprozession an "Maria Lichtmess"

Zum Zweiten Februar wurde in Sankt Michael die Marienstatue der alten Kreuzigungsgruppe inmitten vieler Kerzen aufgestellt. Die schmerzensreiche Mutter und das Licht, wie passt das zusammen? 

Das Tagesevangelium von Maria Lichtmess erzählt, wie Maria und Josef ihren Erstgeborenen nach alter Sitte im Tempel zu Jerusalem Gott darbringen. Dabei begegnen sie dem greisen Simeon und der Prophetin Hanna. Beide erkennen in dem Kind den sehnsüchtig erwarteten Heiland. Ein Freudenfest am 40. Tag nach Christi Geburt.

Wie Tulpenzwiebeln und Krokuskeimlinge sich im zu Ende gehenden Winter den Weg durch den Schnee bahnen, so wächst nach Überstehen des Kindbettes die Hoffnung der Eltern, dass alles gut wird. Mit Maria und Josef hofft an diesem Tag die ganze Christenheit. Es wird allerdings nicht ohne Schmerzen gut werden. Simeon kündigt sie an: die Gedanken vieler Menschen sollen durch ihn offenbar werden. Maria aber wird "ein Schwert durch die Seele" dringen.

Und doch: Gott zeigt sein großes Erbarmen in dem, der da in den Tempel getragen wurde. In Sankt Michael wachsen die Tulpen- und Krokuszwiebeln nicht im Schnee, sondern in einem kleinen See von Opferkerzen. Sie wurden eingepflanzt in ausgebrannte Kerzenhalter. Dort, wo Hingabe ist, da ist auch Segen und neues Wachstum!

In der Morgenmesse segnete Pater Rieder alle Kerzen, jene, inmitten derer Maria steht, aber auch jene, die von den Gottesdienstbesuchern mitgebracht wurden. Dann lud er ein, nach vorne zu kommen und eines der gesegneten Opferlichter zu entzünden und hinten im Opferkerzenaltar aufzustellen.

Einen besonderen Dank unseren beiden Küstern für die liebevolle Vorbereitung und Dekoration der Kirche zum heutigen Fest.