Kleiner ökumenischer Akzent am Ostertag

P. Hösl bringt das Osterlicht in ein vollbesetztes St. Johannis

 

Ostern ist ja leider auch ein Zeichen für die innere Gespaltenheit der Christen weltweit. Der Streit um den richtigen Osterfesttermin trennt die Konfessionen seit Jahrhunderten, auch wenn es alle Jahre mal wieder passiert, wie jetzt 2014, dass der Termin für alle Christen zusammenfällt.

Solche Streitereien sind in Göttingen Gott sei Dank nicht auf der Tagesordnung. Als Zeichen österlicher Verbundenheit brachte P. Hösl heute zum Ostergottesdienst der Johannisgemeinde das an unserem Osterfeuer entzündete Osterlicht. Dabei soll der Funke nicht nur von Kerze zu Kerze überspringen, sondern auch von Gemeinde zu Gemeinde. Denn beide, Sankt Michael und St. Johannis, stehen vor ähnlichen Herausforderungen - es gilt das jeweilige Gotteshaus zu renovieren. St. Johannis will dies in zwei Bauphasen tun: zunächst soll der Altarraum neu gestaltet werden, und dann - nach einer Winterpause - soll das Hauptschiff angegangen werden. Wir dagegen wollen die Innenrenovierung möglichst in einem Rutsch, ab Pfingsten durchziehen. Schön wäre es natürlich Ostern 2015 in einer neuen Kirche feiern zu können.

Superintendent Friedrich Selter und Pfarrer Gerhard Schridde nahmen das mitgebrachte Licht dankbar entgegen. Die riesige Kirche war prall gefüllt. Auf der Empore war die Göttinger Stadtkantorei und das Göttinger Collegium unter der Leitung von Bernd Eberhardt versammlt. Geboten wurde das Osteroratorium von Johannes Sebastian Bach.