Martinsumzug der Citykirchen von Sankt Johannis zur Boni II (Nikolaistraße)

Am 11.11. (sch)ritt Sankt Martin durch Göttingen. So war es. Eigentlich wollte der Heilige auf dem Pferd in die Stadt reiten. Denn seine Geschichte beginnt ja mit dem legendären Abstieg vom hohen Ross und dem Teilen seines warmen Soldatenmantels. Aber es kam anders ...

"Das Pferd ist krank" -  lautete die Botschaft in den Morgenstunden. Was tun? Ein Pferd, das ohne Angst und damit ohne zu großes Gefährdungspotential bei einem Martinsumzug mitlaufen kann, ist nicht so leicht zu finden. Und schon gar nicht ein paar Stunden vor Beginn des Umzuges.

Aber zum Glück hat sich unser heiliger Martin spontan bereit erklärt, auch ohne Pferd den Martinsumzug anzuführen, damit Kinder und ihre Familien singend und Lichter tragend durch Göttingen ziehen können.

Und es kamen viele Kinder mit ihren Familien. Sehr viele. Pastor Gerhard Schridde begrüßte die große Schar vor dem Westportal seiner Kirche Sankt Johannis und erzählte die Geschichte von der Begegnung des heiligen Martin mit einem Bettler.  Dann zogen alle zur Nikolaikirche, wo Uwe Betjen die Geschichte fortführte, wie nämlich Martin in der darauf folgenden  Nacht erfährt, dass ihm Christus selbst in diesem Bettler begegnet war und wie Martin daraufhin sein Soldatendasein aufgibt und sich mit anderen Christen in die Einsamkeit der Berge zurückzieht.

An der dritten und letzten Station - traditionell der Schulhof der Bonifatiusschule II an der Bürgerstraße - trat dann die Gänseliesel ans Mikrofon und erzählte, wie es sich zutrug, dass Gänse dafür verantwortlich wurden, dass der heilige Martin Bischof der Stadt Tour werden konnte. Wie immer waren dazu auch zwei echte Gänse am Start ... und es brannte ein Feuer, das warmes Licht verbreitete.

Im Anschluss an diese letzte Erzählung gab es Martinshörnchen und Kinderpunsch zum miteinander Teilen. Musikalisch begleitet wurde der Umzug auf bewährte Weise vom Posaunenkreis der Johannisgemeinde.

Allen Beteiligten, dem großen und dem kleinen Gänseliesel, dem heiligen Martin, den Polizisten und anderen Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf sorgten, den Musikern des Posaunenkreises und den Pfadfindern, die wieder Glühwein und Kinderpunsch gekocht haben - und nicht zuletzt den Organisatoren Sylvio Krüger und Stefanie Florenz - ein ganz herzliches Dankeschön!