MichaelsPsalmen - Stand der Dinge

Vor dem Binden des Psalmenbuches: kleine Ausstellung am 3. Adventssonntag, dem 11.12.2011, in der Citykirche Sankt Michael

Als wir in unserem Herbsturlaub auf dem 2502m hohen Schweizer Berg Säntis standen und über das grandiose, schneebedeckte Alpenpanorama staunten, kam uns mal wieder das Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) über den Säntis in den Sinn.
Doch an einer Felswand fanden wir dann ein Zitat aus einem noch viel älteren Buch, einen Auszug aus Psalm 66, einem Lobes-Psalm auf die Schöpfung.

 

Und wir waren ehrfürchtig vor Gottes Schöpfung – oder um es mit Psalm 121 zu sagen „Ich hebe meine Augen zu den Bergen empor….“

 

Dieses Erlebnis nehmen wir jetzt im Herbst zum Anlass, über den aktuellen Stand des Projektes Michaelspsalter zu berichten.

 

Im Frühjahr 2011 haben wir das Projekt auf den Weg gebracht. Viel ist seitdem passiert an Planung, Organisation und Werbung. Viele Menschen in und um St. Michael und aus einigen Schulen konnten wir für unser Vorhaben begeistern und gewinnen. Fast 200 Personen, Große und Kleine - Großfamilien und Einzelpersonen – Gruppen und Klassen, haben sich mit „ihrem“ Psalm befasst, kreative Ideen zum Text entwickelt und ihn dann gestalterisch zu Papier gebracht. Lob der Schöpfung, Klage und Hilferufe in den Psalmen wurde in vielfältiger Weise abgeschrieben und illustratorisch dargestellt.

 

Ganz unterschiedliche und wunderschöne Psalmenseiten sind entstanden, jeder mit einer persönlichen Note des/der SchreiberIn versehen. Kein „ödes“ Abschreiben von Psalmen,  wie vielleicht der ein oder andere vor Beginn des Projektes angenommen hat,  so dass es zunächst nicht ganz leicht war, alle 150 Psalmen an den Mann/die Frau zu bringen. Stattdessen sehen wir viele  kreative Auseinandersetzung und überzeugende Deutung der Psalmentexte.

 

Herzlichen Dank also an dieser Stelle an alle Mitschreiber! Sie und alle Kirchenbesucher dürfen gespannt sein auf das Gesamtkunstwerk in Buchform.

 

Herzlichen Dank auch ganz besonders an Pater Manfred Hösl für die Idee und Markus Eidt, der uns in handwerklichen und gestalterischen Fragen als Fachmann geduldig zur Seite stand.

 

Wie geht es nun weiter mit dem Projekt? Wann wir das Ergebnis sichtbar?

 

Damit alle Seiten des Psalmenbuches angeschaut werden können, wird es vor dem Binden des Buches eine kleine Ausstellung aller Einzelseiten auf langen Tischen und an Leinen zu Beginn des Kirchenjahres am 3. Adventssonntag, dem 11.12.11, in der Kirche geben.

 

Unter dem Motto: „Psalmen an der/die Leine“  laden wir alle Interessierte herzlich ein, sich vor oder nach den Gottesdiensten einen ersten Eindruck zu verschaffen!

 

Danach geht es in die Buchbinderei zum Schneiden und Binden; und wahrscheinlich werden zwei dicke Bücher im Schuber mit einem besonderen Einband entstehen.

 

Am 22. Januar 2012, zum Göttinger Jahr der Psalter, wird dann in einem festlichen Gottesdienst der Michaelspsalter in Buchform vorgestellt und „in Betrieb genommen“, d.h. im Gottesdienst benutzt und in einer Vitrine gezeigt.

 

Am Ende unserer Herbstreise zum Rheinfall von Schaffhausen begegnete uns eine weitere Psalmentafel zum Psalm 150:

 

 

"Alles was Odem hat lobe den Herrn. Psalm 150/6 – Unser Land mit seiner Pracht, seine Berge, seine Fluren sind die Zeugen Deiner Macht, Deiner Vatergüte Spuren. Alles in uns betet an, Grosses hast du uns getan. H. v. Greyerz"

 

Karin Steinfeld-Bartelt und Georg Bartelt mit Unterstützung  des  Familienkreises 88