Neues von der Ordensleitung der Jesuiten in Rom

Der Generalobere kündigt seinen Rücktritt für 2016 an

 

Rom (Radio Vatikan) - Der Jesuitenorden wird Ende 2016 eine Generalkongregation abhalten. Das geht aus einer Nachricht auf der Webseite des Ordens hervor. Mit einem auf diesen Dienstag datierten Schreiben kündigt der Generalobere des Ordens, Pater Adolfo Nicolás SJ, die Einberufung für die letzten Monate des Jahres 2016 an, das formelle Schreiben werde Ende des Jahres folgen. Es wird die 36. Generalkongregation des Ordens sein, Ordensversammlungen der Jesuiten finden gewöhnlich nur zur Wahl eines neuen Generaloberen oder bei besonders wichtigen Fragen statt.

Wie das Magazin der Jesuiten in den USA ‚America’ mit Zustimmung der Ordensleitung berichtet, werde Pater Nicolás zu diesem Zeitpunkt mit Zustimmung von Papst Franziskus seinen Rücktritt anbieten. Nicolás ist zur Zeit 78 Jahre alt.
Der Generalobere der Gesellschaft Jesu – so der offizielle Name des Ordens – wird auf Lebenszeit gewählt, die Ordensregeln erlauben aber ein Verfahren für den Fall, dass ein Rücktritt angeboten wird. Nicolás wäre nach seinem Vorgänger Hans-Peter Kolvenbach der zweite Generalobere, dessen Rücktritt vom Orden angenommen würde.

Zum Verständnis: Eine Generalkongregation ist eine Art Weltparlament der Jesuiten. Je nach Größe einer Provinz entsendet diese einen oder zwei Delegierte. Dies ist der Provinzial und ggf. ein weiteres, gewähltes Mitglied einer Provinz. Des weiteren werden zusätzliche Fachleute aus Sachgebieten (z.B. Flüchtlingsdienst) berufen. In der Geschichte hat sich eine GK meist nur anlässlich des Todes eines "Generals" getroffen, die Gelegenheit dann aber auch für relevante Sondierungen auf Weltebene genützt. Freilich erforderte es die zunehmende Komplexität (und längere Lebenszeit der Generaloberen...) dass zunehmend auch GKs außerhalb der Reihe, d.h. ohne Tod des Ordensoberen, einberufen werden.