Neujahresempfang der Katholiken in HeiKu

Gottesdienst mit dem Projektchor Sankt Michael

 

Wenn der Weihnachtstrubel vorbei ist, dann treffen sich die Katholiken Göttingen traditionell zu ihrem Jahresempfang im wilden Westens Göttingen, in St. Heinrich und Kunigunde / Grone. Der Festgottesdienst begann um 10:00 Uhr, umrahmt vom Projektchor Sankt Michael unter der Leitung von Andreas Solf.

Die spielten und sangen die Mainzer Messe - bravissimo!

Dechant Wigbert Schwarze begrüßte die überaus zahlreich gekommenen Gäste. In seiner Predigt warf er Schlaglichter des vergangen Jahres auf und betonte am Tag der Taufe des Herrn dieses, alle Christen verbindende, Sakrament.

Die Fürbitten trugen zwei Firmlinge aus St. Godehard bei in einer ganz auf jugendliche getrimmten Sprache, was sehr erfrischend war. Am Schluss, nach den Dankesworten, zitierte W. Schwarze dann das Geburtstagskind des Tages: Rendant Karl Heinz Ringel - Standing Ovations!

Nach dem Gottesdienst sangen die Sternsinger mit Herrn Kantus und Sr. Gisela. Die Göttinger Sternsinger hatten in diesem Jahr ein Rekordergebnis gesammelt: 40 000 EURO für die Kinder in Malawi!

In den anschließenden Grußworten, die Frau Morys-Wortmann moderierte und einleitete wurden oft auf den neuen Papst Franziskus abgehoben. Aber auch der Skandal im Bistum Limburg wurde mehrmals erwähnt. In Göttingen war, so Frau Morys-Wortmann, die Ausstellung zum Jubiläum des Konzils unter der Leitung von Frau Hesse und Matthias Freise ein High Light. Auch die 72-Stundenaktion der Jugendlichen hatte kräftige Spuren hinterlassen. Die KHG konnte in ihrem Wohnheim am Stauffenbergring das 50jährige Jubiläum feiern. Das Jahr des Göttinger Psalters konnte mit einem Buch abgeschlossen werden und Rita Süssmuth hatte den Edith-Stein-Preis 2013 erhalten. Den Bonifatiuspreis erhielt Frau Barbara Mallek für den Schwangerentreff, den sie ins Leben gerufen hatte.

Oberbürgermeister Meier sprach im Namen von Stadt und Landkreis und bedankte sich für die Arbeit in den vielen Kitas, Schulen und anderen kirchlichen Einrichtungen. Bei aller Kritik an "Limburg" muss man die sehr vertrauensvolle und transparente Finanzpolitik im Bundesland und Bistum betonen, damit hier nicht alles und jeder über einen Kamm geschert wird.

Herr Caner Curuk sprach im Namen der Muslime der DiTiB-Moschee, die heute zufällig den Geburtstag des Propheten Mohammed feiern kann. Er erwähnte dabei auch, dass Jugendliche im Rahmen der 72-Stundenwoche beim Sommerfest in den Schillerwiesen mitgeholfen hätten. Dann musste er aber schleunigst zum Geburtstagsfest des Propheten...

Ihm folgte Frau Jürgenliemk von der jüdischen Gemeinde, die schon im Gottesdienst aufgetreten war und mit wunderschöner Stimme auf Hebräisch den Psalm 29 gesungen hatte. Sie erzählte, dass es 28 Synagogenführungen gegeben habe und die Schüler stark am synagogalen und jüdischen Leben interessiert seien. Kinder kennen nach ihren Erfahrungen keine Berührungsängste mit den jeweils anderen. Sie wies auf einen Aktionstag des Runden Tisches Abraham hin, zu dem im Foyer auch Flyer auslägen.

Den Abschluss der Grußwortliste machte Superintendent Friedrich Selter, der das vergangene Jahr als ein "Jahr des Zusammenrückens" bezeichnete. Dabei dachte er an die Göttinger Konfessionen und Religionen. Den Papst lobte er in allen Zügen und entdeckte urprotestantische Anliegen in den bislang veröffentlichen Texten des Papstes. Aber eben gerade deswegen kann den Christen das Schicksal der vielen Flüchtlinge nicht egal sein.

Nach den Grußworten gab es etwas zu trinken und Smalltalk. Prost (katholisches) Neujahr!