Ostermessen - Osterkindergottesdienst - Ostervesper

Der Sieg des Lebens über den Tod wird gefeiert, besungen und verkündet

Mit den Osternächten in Reinhausen und Sankt Michael war das Dunkel des Todes zwar vertrieben, leider aber nicht der Winter. Dennoch hielt das die Christen nicht ab den Sieg des Lebens über das Dunkel des Todes zu feiern.

Die Ostergottesdienste am Sonntag waren sowohl am Mittag als auch am Abend sehr gut besucht. Jetzt, bei vollem Tageslicht kommt die hell gestaltete Kirche mit ihren Farben und Figuren noch besser zur Geltung. Sylvio Krüger & Team hatten auch viel Arbeit hineigesteckt. Nur die Birken brauchen noch Zeit um zu blühen. Aber wer ab jetzt täglich zu den Gottesdiensten geht, der kann der Auferstehung quasi zuschauen.

Den herausfordernsten Ostergottesdienst gab es auch in diesem Jahr wohl wieder beim Mittagstisch, wo P. Theo Schneider SJ zusammen mit Gerd Bergemann am E-Piano das Evangelium verkündete. Dank geht auch an alle HelferInnen des MT, die Gottesdienst an diesem wichtigen Ort möglich machen. Offensichtlich hatte sich aber die Zeitumstellung in der vorausgehenden Nacht noch nicht bei allen Gästen herumgesprochen, so dass einige zu spät kamen...

Im Kindergottesdienst am Ostermontag erarbeiteten sich die Kinder ihren Zugang zum Ostergeheimnis. Es gab drei "Stationen": Ausgangspunkt war eine Tafel, auf die ein Bergwerk skizziert war und die Herkunft des Satzes: "Die Luft ist rein!" Hintergrund war, dass ein erfahrener und mutiger Bergmann - der Steiger - bevor die Bergleute runterfuhren ("einfahren") prüfen musste, ob unten "die Luft rein war", d.h. ob keine giftigen Gase ausgetreten waren, an denen die Bergleute sterben würden. Dazu fuhr der Steiger mit einer Fackel nach unten: Zuckte die Flamme komisch, so bedeutete das "Schnell nach oben! Gefahr!" Im Normalfall aber leuchtete der Steiger den Stollen ab, fuhr dann mit seiner Fackel nach oben und konnte verkünden: "Die Luft ist rein!" Jetzt konnten die Bergleute runter.

In gewisser Weise hat Jesus genau das getan: Er hat der Unterwelt, dem Friedhof, dem Tod seinen Schrecken genommen. Durch seine Auferstehung wissen wir: "Die Luft ist rein!" An Ostern kommt er mit der Siegesfackel zurück zu den Aposteln. Sie und alle Menschen müssen jetzt keine Annst mehr haben. Das war die zweite Station. Die dritte Station schließlich war der Taufbrunnen. Bei der Taufe eines Menschen wiederholen sich Tod und Auferstehung. Früher, als die Menschen noch ganz in einen Fluss eintauchen mussten, war dieses Zeichen wohl noch deutlicher. Mottolied war in diesem Gottesdienst Ich lobe meinen Gott der aus der Tiefe mich holt...

Das Festamt am Ostermontag feierte P. Theo Schneider SJ mit den Gläubigen. Am Abend beendete schließlich die Ostervesper den Gottesdienstreigen. Traditionell findet ja am zweiten Feiertag in Sankt Michael keine Abendmesse statt. Stattdessen gab es eine feierliche Ostervesper. Zu hören waren Werke von Gustav Adolf Merkel (1827-1885), Josef Ferdinand Norbert Seger (1716-1782), Otto Malling (1848-1915) sowie Johann Sebastian Bach (1685-1750). Es spielte Stephan Diedrich an der Eisenbarth - Orgel.

In der Ansprache sagte P. Hösl SJ, dass wir im Tod nicht unser Gesicht verlieren. Das Gesicht ist die Verkörperung unseres Personseins. Wie wichtig uns das Gesicht ist zeigt sich am Aufwand, den wir machen es schön zu machen. Das fängt beim Friseur oder der Gesichtscreme an und endet bei den Gesichtschirurgen, deren Kunstfertigkeit wir beim entstellten Gesicht häufig bewundern können. Im Tod bewahrt uns Gott unser Gesicht - sonst könnten wir ihn gar nicht von Angesicht zu Angesicht schauen.