Paschafeier - Übergangsfeier

Gründonnerstaggottesdienst mit Fußwaschung und Übertragung des Allerheiligsten

 

 

 

Zur absoluten Prime Time der Deutschen, um 20:00 Uhr feierte die Gemeinde Sankt Michael die Gründonnerstagsmesse im Gedenken an die Einsetzung des Abendmahls durch Jesus und seine Jünger. Der Gottesdienst begann mit wuchtigen Orgelklängen und einem bekannten Sakramentslied. Zum nicht minder fulminanten Gloria schellten die Ministranten, bis ihnen sichtbar die Arme weh taten. Dann war aber auch Schluss

mit Orgel und Schellen. Die Minis lieferten sie bei Sylvio Krüger in der Sakristei ab. Ihr Handwerkzeug sind ab jetzt einfache Holzklapperer. Organist Christian Strauch war aber dennoch nicht arbeitslos: er zeigte und stimmte weiter die Lieder an.

Die Lesung aus dem Buch Exodus (die Einsetzung des Paschamahls durch Mose) las Hubert Schmoll, den Einsetzungsbericht des Paulus (1. Korintherbrief) Horst Richter. Das Evangelium verkündete Bernd Müller.

In seiner Predigt verglich P. Hösl die Lage der Gemeinde vor der bald beginnenden Innenrenovierung mit der Lage der Israeliten am Aufbruchsabend, dem Paschaabend. Hier wie dort werden sich Aufbruchseuphoriker und Aufbruchsängstliche die Waage halten. Bei all den unvermeidlichen Konflikten in solchen Umbruchssituationen muss das Wichtige im Auge behalten werden:

* Wichtig ist - mit Blick auf die erste Lesung - das Mahl und nicht so sehr der Ort wo es eingenommen wird.

* Wichtig ist - mit Blick auf die Pauluslesung - Christus, ER muss das Zentrum sein, bleiben und werden.

* Wichtig ist - mit Blick auf das Evangelium - nicht so sehr was geschieht, sondern in welchem Geiste es passiert.

Die jetzt sich anschließende Fußwaschung illustrierte dies. Dabei muss man den ausführenden Priester in seiner Rolle sehen: Er repräsentiert einerseits Christus, der uns die Füße (nicht den Kopf!) wäscht. Er repräsentiert aber auch die Gemeinde, die sich somit gegenseitig die Füße wäscht.

Die Eucharistie wurde heute unter beiderlei Gestalten gereicht. Das Zimborium mit den übriggebliebenen Hostien blieb gleich auf dem Altar. In einer Prozession wurde das Allerheiligste unter den gesungenen Klängen von Thomas von Aquin's Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir in eine Vitrine in der Marienkapelle übertragen. Diese hatte Sylvio Krüger mit seinen Helfern herrlich gestaltet. Sie dient in dieser Nacht als "Ölberg".

Das liturgische Personal kehrte zum Altarraum zurück. In einer konzentrierten Aktion wurde alles leer geräumt. Der Tabernakel , aller Tüchlein  beraubt, scheint jetzt eine gewöhnliche Holzkiste zu sein, die sperrangelweit offen steht. Das, was den Tabernakel heilig macht, ist in den kommenden Tagen nicht in ihm. Jetzt ist die Marienkapelle der heiligste Ort in Sankt Michael...