Präsentation der Entwürfe des Architektenwettbewerbes

Großen Interesse - spannende Diskussionen - viele Fragen

Wie schon lange im PFARRBRIEF und auf der Homepage angekündigt wurden am Sonntag endlich die Entwürfe der prämierten Eingaben der Gemeinde vorgestellt. Gezeigt wurden vier Vorentwürfe (!): der erste Preis, die beiden dritten Preise und der Anerkennungspreis (ein zweiter Preis wurde nicht vergeben).

Nach dem Gottesdienst, den die Göttinger Choralschola Cantando Praedicare musikalisch umrahmt hatte, lud der Vorsitzende des Bauausschusses, Professor Wolfgang Müller, die Gottesdienstgemeinde nach Schlusslied und Blasiussegen in den Gemeindesaal ein.

Dort hatten schon tags zuvor Sylvio Krüger und Hubert Schmoll die vier Entwürfe auf Quadern angebracht. Neben dem visuellen Eindruck konnte man auf angebrachten Texten die Stellungnahmen der Architekten lesen und kopiert auch nach Hause mitnehmen. Im Nu standen viele Gottesdienstteilnehmer um die vier quadratischen "Litfasssäulen" und diskuierten mit dem Nachbarn. Manchen schien es zunächst regelrecht die Sprache verschlagen zu haben, andere diskutierten eifrig mit Freunden und Bekannten. Die Reaktionen deckten die ganze Bandbreite ab: von spontaner Begeisterung bis hin zu vehementer Ablehnung. Viele aber müssen wohl erst noch einen zweiten und dritten Blick auf den (Sieger-) Entwurf haben, um sich eine definitive Meinung zu bilden.

Nachdem auch der Letzte seinen Blasiussegen empfangen hatte und den Gemeindesaal erreicht hatte, ergriff Prof. Müller das Wort und begrüsste die Anwesenden, darunter auch so manchen Architekten eines Entwurfs. Auch sie dürften die Reaktionen aus der Gemeinde gespannt beobachtet haben. Prof. Müller berichtete kurz vom Preisgericht und dem Zustandekommen der jetzigen Reihung der Entwürfe. Er betonte, dass der Siegerentwurf sowohl bei den im Preisgericht vertreteten Sankt-Michaelianern (M. Freise/PGR, M. Kuss/KV, W. Müller/BA, H. Schmoll/KV, M. Hösl/Pfr & Cityseelsorge) als auch bei den gekommen Diösesanbaumeistern aus Hildesheim, Paderborn, Erfurt, Osnabrück und Fulda einstimmig nominiert wurde. Auf der anderen Seite handelt es sich - nach Wolfgang Müller - immer noch um einen Entwurf, also noch nicht um die definitive zukünftige Kirche. Es ist jetzt Aufgabe der Architekten Soan ihren Siegerentwurf in ein Modell zu kleiden, das in hoffentlich zwei bis drei Monaten hergestellt sein wird und als Basis für weitere Verhandlungen dient.

Wolfgang Müller griff eine Frage aus dem Publikum auf, die wohl vielen am Herzen lag: Wer entscheidet letztlich über das Aussehen der Kirche und welche Funktion kommt hierbei der Gemeinde zu? Prof. Müller betonte, dass die Gemeinde in erster Linie über die gewählten Vertreter der Gremien von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand vertreten ist. Letztlich aber dürfte die Entscheidung von Bauausschuss / KV und PGR einerseits, der Diözese Hildesheim und den ausführenden Architekten andererseits gemeinsam getroffen werden. Allen ist klar, dass ein solches Projekt, wie es sich in der Renovierung unserer Kirche zeigt, nur gemeinsam geschafft werden kann. Natürlich wird man wohl nicht jeden und jede einzelne "mitnehmen" können, aber es wird ein möglichst großer Konsens angestrebt. Das einheitliche Votum des Preisgerichts, aber auch die konstruktive Atmosphäre bei der heutigen Präsentation geben Anlass zu begründeten Optimismus.

In einem kurzen Statement bedankte sich der aus Hildesheim angereiste Dr. Peter Abel (Kunstkommission) beim Bauausschuss für die bisher geleistete Arbeit. Durch die sachliche und transparente Art sei es gelungen Vertrauen für Neues zu schaffen. Umgekehrt darf die Gemeinde sich zufrieden schätzen so einen konstruktiven und effizienten Bauausschuss zu haben.

Dr. Abel konnte leider am Abend, nach dem 18:30 Uhr Gottesdienst nicht mehr dasein. Von Seiten des Bauausschusses standen Hubert Schmoll, Wolfgang Müller und P. Hösl für Fragen bereit. Die Entwürfe werden für zwei bis drei Woche in der Kirche zu betrachten sein. Es lohnt sich also noch mehr unsere Kirche einmal in einer ruhigen Minute aufzusuchen.