Samiki - Firmung in St. Paulus mit Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger

Krönender Abschluss an einem sommerlichen Spätherbsttag!

 

 

Eigentlich dachten wir zunächst, dass wir die Firmung nicht in Sankt Michael machen können, weil da die Kirche wegen Umbau geschlossen sein würde. Dem ist aber nicht so. Firmung geht aber trotzdem nicht - wir haben einfach zu viele Anmeldungen erhalten! Letztlich ließen sich 54 Jungen und Mädchen zwischen 15 und 17 Jahren am 26. Oktober nachmittags um 17:00 Uhr vorn Weihbischof Dr. Schwerdtfeger firmen.

Um kurz nach 16:00 Uhr trafen sich Bischof und Firmlinge zu einer kurzen Begegnung im Gemeindesaal von Sankt Paulus. Hm… gar nicht so leicht jetzt mit einem Bischof zu reden. Annalena machte den Anfang. Auf die Frage des Bischofs, was ihr am meisten am Firmkurs imponiert hätte, nannte sie die Diskussionen um das Glaubensbekenntnis. Sie hatte eine eindeutige Präferenz für Jesus – von dem kennt man wenigstens Geschichten. Da kann Gott Vater und v.a. der Geist nicht mithalten. Weihbischof Schwerdtfeger ermutigte Annalena und die Firmkandidatinnen nicht auf das zu schauen, was man (noch) nicht glauben kann. Roger Schütz, der Gründer von Taize, hatte einmal gesagt: Konzentriere Dich lieber auf das, was Du jetzt schon glauben kannst. Und nicht auf das, wo Du noch Zweifel hast.

Draußen schien die Sonne! Wäre es nicht besser das geplante Gruppenfoto gleich jetzt, vor der Firmung zu machen? Nix wie raus an die Treppenstufen des katholischen Doms von Göttingen! Jetzt standen die Firmanten im Blitzgewitter. Thomas Breitenbach wird für die „offiziellen“ Fotos sorgen, die später mal im Pfarrbüro auf CD erhältlich sein werden.

Dann war es Zeit die Plätze einzunehmen. Für die Firmanten und ihre Paten war dies leicht, aber ansonsten konnte für jede Familie nur eine Bank reserviert werden. Die große Pauluskirche war knüllevoll. Es konnte losgehen… Wo war nur der Organist??? Man musste schnell umdisponieren: Die Musikgruppe Freiberg (Martin, Clemens und Steffi) mussten jetzt auch für das Intro sorgen – überhaupt gebührt dem Trio ein gigantisches Lob für die tolle Musik! Wann war die letzte Firmung ohne „Freibergs“????

Der erste Teil des Gottesdienstes war „normal“, wenn man mal vom A Capella Gloria absah, das aber umso kräftiger gesungen wurde.  Und falls man eine rappelvolle Kirche mit 600 Leuten überhaupt normal nennen kann. Benedikt Schmülling las die Lesung aus dem 2. Timotheusbrief. Das Evangelium las P. Hösl, eskortiert von den Minis aus Sankt Michael. Stefan und Mackly waren dieses Mal übrigens die Bischofsministranten für Stab und Mitra! Sie machten einen souveränen Job!

In seiner Predigt sprach Weihbischof Schwerdtfeger von der Kopernikanischen Wende: Nicht die Sonne dreht sich um die Erde, sondern umgekehrt! Und so eine Wende kann man auch im Tagesevangelium (Lk 18,9-14) feststellen. Der dort beschriebene Pharisäer kreist nur um sich selbst – der Zöllner kreist um Gott! Um was werden unsere Firmlinge in ihrem Leben kreisen?

Mit dem Lied Komm Heil’ger Geist… wurde dann der packende Firmakt selber eingeläutet. Erst betete der Bischof – alle anderen knieten. Die 54 Firmlinge kamen dann in vier Gruppen in den Altarraum – Schweigen, keine Musik, Stille. Hinter den Firmanten ein oder zwei Paten, die Hand auf der Schulter. Der Firmling sagte seinen (Firm-)Namen – ein winziger Moment der Stille. Weihbischof Nikolaus greift so richtig in das Gefäß mit Chrisam und streicht ein breites Kreuz auf die Stirn der jungen Leute: N., sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. Der Firmling sagt oder haucht Amen. Bischof Nikolaus: Der Friede sei mit Dir! Alles nur kurz und doch ergreifend. Herzlich, große Gefühle standen im Raum, aber auch mehr – Gott ist im Spiel! Auch die mitfeiernde Gemeinde spürte dies, denn trotz der vielen Leute war es ruhig in der Kirche. Auch bei der Firmung der letzten Gruppe.

Mit dem von Martin Freiberg selbst komponierten Stück Löscht den Geist nicht aus wurde das Ende des Firmaktes besiegelt, uff! Und eine Freude über ein tiefes Geschehen! Jetzt waren die Fürbitten dran, die Lena Witting (Firmlinge), Regina Möhring (Eltern), Lars Lange (Firmkatecheten) und Magdalena Wilde (nochmals Firmlinge) sprachen. Dann ging es vergleichsweise „normal“ weiter. Ab dem Sanctus war übrigens der Organist aufgetaucht und wir waren musikalisch nicht mehr Oben Ohne

Das Friedenslied ist ein echter Klassiker, den es so wohl nur bei Samiki-Firmungen gibt. Martin Freiberg hat die bekannte Willi Hofsümmer - Geschichte vom Laden mit dem Engel vertont – ein tolles Lied, das seit vielen Jahren zu jeder Firmung bei uns dazugehört!

Nach der Kommunion hatte Gibans von den Neugefirmten das Wort und bedankte sich bei allen, die diese Firmung möglich gemacht hatten: dem Weihbischof – Applaus! Den Katecheten – Applaus! – Der Musik – Applaus! Und last but not least: bei der Gemeinde Sankt Paulus, die uns ihre Räume überlassen, und mit Herrn Koziar und Herrn Koch auch personell toll unterstützt hat – vergelt’s Gott!

Unter den fulminanten Orgelklängen zum Großer Gott wir loben dich des mittlerweile völlig anwesenden Organisten klang ein einzigartiger Gottesdienst aus. Auszug mit Kreuz / Leuchter, weitere Minis, Firmlinge, Bischof. Draußen gab es Smalltalk und glückliche Menschen. Den KatechetInnen fiel ein Stein vom Herzen und sie hatten ein Glücksgefühl, das man nur haben kann, wenn man sowas mal gemacht hat. Dieses Gefühl kann man nirgends kaufen und vielleicht ist es der Grund, warum sich trotz aller verständlichen Widrigkeiten immer wieder Leute finden, die diesen Jugendlichen mit all ihrer Schwäche versuchen ein wenig Glauben zu vermitteln.