Tea Time in Summertime mit dem Thema "Pluralismus und Toleranz"

Christen und Muslime, Juden und Araber, Schwarze und Weiße - bei der Tea Time ist das schon normal!

 

 

 

All refugees, citizens of Göttingen and immigrants, men, women, and children are invited to a delicious cup of tea or coffee and music in the parish hall - so konnte man wieder in der Einladung auf der Homepage und den Plakaten lesen. Bei strahlendem Sonnenschein, einer mit Kindern bevölkerten Innenstadt und politischen Parteien im Komunalwahlkampf fand die achte Tea Time im Gemendesaal von Sankt Michael statt.

Das Tea Time Team hat es wieder geschafft interessante Leute zu holen. Jacqueline Jürgenliemk, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Göttingen, und Rosalin Sharifi aus dem Iran, die schon seit 30 Jahren in der Nicolaistraße eine Schneiderei betreibt, sprachen über ihre Erfahrungen mit Migration und Integration, in schweren, aber auch in freudigen und erfolgreichen Ereignissen . Maha Hamka aus dem Libanon, die die meiste Zeit ihres Lebens schon in Deutschland gelebt hat, übersetzte einmal mehr ins Arabische. Rosalin Sharifi ins Farsi. Anne-Marie Besette und Bernward Konermann moderierten.

 

Musikalisch begeisterte Martin Matongo aus dem Kamerun, der mit ungeheuerlicher Präsenz alle in seinen Bann zog. Man konnte eine Stecknadel fallen hören, als sein Gesang von den Hoffnungen der Menschen in Afrika erzählte. Melodiös und sanft rhythmisiert verzauberte seine Stimme die Anwesenden.

In den Gesprächen ging es vor allem um Erfahrungsaustausch, Arbeit, Wohnen, und um Toleranz und Pluralismus. Es war beeindruckend zu sehen, wie die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Göttingens dem syrischen General im Rollstuhl ihre Hand reichte, und wie das Gespräch einer iranischen Designerin mit einer Göttinger Lehrerin von tiefer Sympathie getragen wurde.

Das sind kostbare Momente, wo allgemein menschliche und europäische Werte sich verwirklichen. Solange dies uns immer wieder gelingt, ist unsere Welt nicht in Gefahr. Als ob Immanuel Kant uns einen Imperativ ethischer Wachsamkeit zurufen würde: Wir müssen einander helfen! Wir müssen unsere Begrenztheiten überwinden.

Herzlichen Dank an alle, die dabei waren, und herzlichen Dank an diejenigen, die mit ihrem Einsatz am Mikro oder in der Küche, beim Kuchenbacken oder Kaffee servieren geholfen haben!