Theater als Gebet

Kann man im Altarraum einer katholischen Kirche ein Theaterstück aufführen? Die "Freie Theatergruppe Fulda" hat es in Sankt Michael versucht ...

… und überzeugt. Denn was die Schauspielerinnen aufführten, war nicht irgend eine "Performance". Es war eine ehrfurchtsvolle Inszenierung des geistlichen Weges einer heiligen Frau, der Engländerin Truthgeba - latinisiert "Lioba" - gespielt von Monika Kling. Bis auf die Schlussszene wird alles pantomimisch aufgeführt, wenn auch musikalisch untermalt mit Gesang und Orgel (Christine Happ).

Das Stück beginnt mit dem Traum der Mutter (Petra Kling), die von einem Kind träumt, das sie schließlich auch empfängt und Gott verspricht, wie einst Hanna ihren Sohn Samuel (1 Sam 21). Als das Mädchen herangewachsen ist, kommt der Tag der Trennung von Mutter und Vater. Truthgeba wird (Monika Kling) ins Kloster Thanet verabschiedet, wo sie ausgebildet wird. Später wird sie in verschiedenen englischen Klöstern leben.

Als der ebenfalls aus England stammende Germanenmissionar Bonifatius in seinem Missionsland Frauenklöster ansiedeln will und erfahrene Ordensfrauen aus der Heimat erbittet, bricht Truthgeba erneut auf und wagt die Reise auf den fremden Kontinent, wo sie viele Jahre wirken und auch sterben wird.

Inga Storck-Schnabel, die Autorin des Stückes, übernahm selbst die Erzählerinnenrolle. Petra Kling trat noch in weiteren Rollen auf, u.a. als heidnisch-germanischer Traumvogel. Für Technik und Requisite war Wolfgang Erbe aus Fulda mit angereist.

"Wir möchten nur zur Ehre Gottes spielen. Geben Sie möglicherweise anfallende Spenden bitte in ihren Mittagstisch!" - Das machen wir gerne: 247,- € kamen zusammen.

Vielen Dank allen Anwesenden für die Spenden. Vergelt's Gott, liebe Freie Theatergruppe Fulda, für Euer gelungenes Mysterienspiel.