Trauer um einen beim Kanufahren verunglückten Studenten

Was tun und glauben, wenn einem der Tod plötzlich einen Mitmenschen nimmt?

Die Nachricht beherrschte den Göttinger Lokalteil: Der Student Felix G. kam bei einer Kanufahrt ums Leben. Der ehemalige Schüler des von Jesuiten betriebenen Bonner Aloisiuskolleg starb und noch nicht ganz klaren, aber in jedem Fall traurigen Umständen. Die Beerdigung hatte bereits am vergangenen Samstag in Bonn stattgefunden. Am Freitagabend trafen sich viele Studierende aus Göttingen in der Abendmesse, um sich von ihrem Kommilitonen zu verabschieden.

Studierende der Göttinger Bremensia hatten um diesen Gottesdienst gebeten - Felix G. gehörte - wie schon sein Vater - zu dieser Verbindung. Aber auch viele andere Studentinnen und Studenten zeigten, dass Felix viele Freunde in Göttingen hatte.

Die Studierenden hatten ein sehr schönes Bild von Felix mitgebracht, das vorne auf einer Säule aufgestellt war. Unten um die Säule herum lag Sand.

Im Gottesdienst begrüßte P. Hösl die Anwesenden und erklärte schon vor Beginn des eigentlcihen Gotetsdienstes, warum und wie es zu diesem außerordentlichen Gottesdienst kam - immerhin steht heute eigentlich das Hochfest (!) vom Herzen Jesu auf dem Programm. Aber ein anderer Termin erwies sichals nicht gangbar.

Im Gottesdienst trugen Mitstudenten die Lesung und die Fürbitten vor. P. Hösl griff die im Raum regelrecht greifbare Theodizeefrage (Wie kann Gott das zulassen?) auf. Letztlich kann man diese Frage nicht verstehen, man kann allesfalls versuchen sie zu bestehen. Dabei kann der Blick auf den gekreuzigten Jesus Christus helfen, der ja bekanntlich am Karfreitag auch keine Antwort erhielt. Ostern war dann die ganz andere Antwort von Seiten Gottes und stellt damit einen Hoffnungsfundus bereit, der (noch) größer ist als die Traurigkeit.

Ähnlich wie beim jährlichen Totengedächtnisgottesdienst konnten nach der Predigt alle nach vorne kommen, um eine Kerze für Felix anzuzünden und unter sein Bild zu stellen. So bildete sich ein kleines Lichtermeer gegen die Hoffnungslosigkeit.

Wir wünschen Felix Eltern, seinem Bruder und seiner Freundin Gottes Trost und Segen. Vielleicht ist ihnen die Anteilnahme so vieler Studenten ein kleiner Trost in ihrer großen Trauer.