Trauermetten in den Kartagen

Choralschola "Cantando Praedicare" feiert nüchterne Morgengottesdienste im Gedenken an Jesu Leiden

Ein kleiner, aber wertvoller Akzent sind die Trauer- oder Karmetten, die in Sankt Michael gesprochen und gesungen werden. Federführend ist die Göttinger Choralschola Cantando Praedicare, die für die MitbeterInnen ein Faltblatt bereitgestellt hat, auf dem die Gesänge in Deutsch und Latein abgedruckt sind.

Die liturgischen Texte stammen aus den Psalmen, dem Gebetsbuch des Volkes Israel und der Kirche. Aber auch andere Texte, etwa die Klagelieder des Jeremia über die Zerstörung Jerusalems 586 v.Chr. oder Texte der Kirchenväter kommen zur Sprache.

Begleitet werden die Gesänge von einer dezenten Zeichenhandlung: Auf dem Altar steht ein Leuchter (Lichterrechen, ein sogenannter Triangelleuchter) mit sieben Kerzen - die andersfarbige Kerze in der Mitte symbolisiert Christus. Nach und nach werden Kerzen ausgelöscht. Sie sind ein sinnenfälliger Ausdruck dafür, dass Jesus schrittweise von seinen Freunden verlassen wurde. Ein schlichtes Gebet beendet die Gottesdienste.

Die Karmetten finden am Gründonnerstag, Karfreitag und am Karsamstag jeweils um 9:00 Uhr morgens statt.