Über Leben und Sterben

Ausstellung und Veranstaltungsreihe „Lebenskunststerben“ in Göttingen

 

 

 

 

 

Göttingen (kpg) – Wie geht es Menschen,

die um ihre begrenzte Lebensdauer wissen? Diese Frage steht im Zentrum der

ungewöhnlichen Fotoausstellung „LebensKunstSterben“ aus Heidelberg, die die

katholische Klinikseelsorge und das Palliativzentrum der Universitätsmedizin

Göttingen von Aschermittwoch an für drei Wochen in der Galerie Alte Feuerwache

zeigen.

 

 

 

Mit

eindringlichen Fotos hat die Fotografin Gülay Keskin aus Heidelberg 16 Menschen

unterschiedlichsten Alters auf Palliativstationen, im stationären Hospiz und im

ambulanten Hospizbereich porträtiert. Ihr Wissen darum, dass sie bald sterben

müssen, lässt sie sich auf das Wesentliche konzentrieren: ihre Beziehungen,

ihre Trauer, aber auch ihre Hoffnung – auf das, was sie sich für ihr

verbleibendes Leben wünschen und wie sie sich das „Danach“ vorstellen. Jeder Person sind zwei Porträts gewidmet: Ein

Foto zeigt das „Jetzt“ ohne jeglichen Voyeurismus, ein Foto visualisiert die

Träume und Wünsche der jeweiligen Person. Eröffnet wird die Ausstellung am 22.

Februar um 19.30 Uhr in der Galerie Alte Feuerwache gegenüber dem Städtischen

Museum unter Anwesenheit der Fotografin.

 

 

 

„Trauern hat

auch mit Lebenskraft zu tun. Das will diese wunderbare Fotoausstellung zeigen“,

sagt Klinikseelsorgerin Annette Stechmann. „In unseren sozialen und

medizinischen Einrichtungen gehört das Sterben zum Alltag“, ergänzt Professor

Friedemann Nauck, Direktor der Palliativmedizin am Universitätsklinikum

Göttingen. „Unsere Hoffnung ist es, mit der Ausstellung eine Veränderung im

Umgang mit Sterben und Tod schon zu guten Lebzeiten zu bewirken.“

 

 

 

Flankiert

wird die Ausstellung von einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm an

verschiedenen Standorten in Göttingen. So werden Nikolaus Schneider, der

Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland, und seine Frau am 23.

Februar um 19.30 Uhr in der Aula am Wilhelmsplatz über den Tod ihrer jüngsten

Tochter und dem familiären Umgang mit diesem Ereignis sprechen. Im Theaterkino

Lumiere zeigen die Figurentheatertage Göttingen am 21. Februar das Stück

„Adieu, Herr Muffin“: eine Geschichte über den Tod, das Leben und eine

unsterbliche Freundschaft für Kinder ab fünf Jahren. Jugendliche der

katholischen Kirchengemeinden Göttingens führen in Kooperation mit dem Jungen

Theater in Göttingen am 28. und 29. Februar das Stück „Nellie Goodbye“ auf.

Außerdem gibt es einen Workshop zum Thema Patientenverfügung, Vorträge zum

Thema Palliativmedizin und Betäubungsmittelrecht, über Gottes- und

Todesvorstellungen von Kindern sowie für verwaiste Eltern ebenso wie eine

Podiumsdiskussion zum Thema Sterbehilfe. Eine Fastenpredigtreihe vom 25.

Februar bis zum 10. März in der Citykirche St. Michael rundet die

Veranstaltungsreihe ab. „Wir wollen mit den Veranstaltungen viel früher Kontakt

zu den Menschen bekommen, wenn es um Sterben und Tod geht. Unser Ziel dabei ist

die Sensibilisierung mit uns selber. Deshalb beginnen wir hier bei den

Zielgruppen vom Kind bis zu den Menschen mittleren Alters“, so Nauck.

 

 

 

An der Reihe,

die vom 22. Februar bis zum 10. März dauert, beteiligen sich neben

Klinikseelsorge und Palliativzentrum der Universitätsmedizin Göttingen unter

anderem der Förderverein des Palliativzentrums, die Figurentheatertage Göttingen, das Junge Theater, das Hospiz an der

Lutter, der evangelische Kirchenkreis und das katholische Dekanat Göttingen.

 

 

 

Zur Veranstaltungsreihe ist ein

umfangreiches Programmheft erschienen. Alle Termine auch im Internet: www.lebenskunststerben-goettingen.de

 

 

 

Weitere Informationen:

 

Universitätsmedizin Göttingen,

Georg-August-Universität, Abteilung Palliativmedizin,

 

Prof. Dr. Friedemann Nauck,

Telefon 0551 / 39-10501, friedemann.nauck@med.uni-goettingen.de

 

 

 

Katholische Klinikseelsorge an

der Universitätsmedizin, Dipl.-Theol. Annette Stechmann,  Telefon 0551 / 39-19525, annette.stechmann@med.uni-goettingen.de