"Unsere Kirche ist der Rede wert" - Dialog im Bistum und Dekanat mit Bischof Norbert Trelle

Statements - Kleingruppen - Podiumsdiskussion

Unter dem Motto "Unsere Kirche ist der Rede wert" diskutieren im Bistum Land auf und ab Gemeinden und Dekanate die (ewige) Frage, wie zeitgemäße Pastoral aussehen könnte. Unter dem Stichwort Lokale Kirchenentwicklung wird überlegt, wie sich die Kirche trotz sinkendem religiösen Grundwasserspiegels und sinkenden Zahlen (Haupt-, Neben- und Ehrenamtlichen, aber auch Taufen) positionieren könnte.

Dechant Wigbert Schwarze begrüsste die Anwesenden aus den PGR- und KVs der Göttinger Gemeinden, darunter auch einige PolitikerInnen, die aber - so der Dechant ausdrücklich - nicht im Verdacht stehen Wahlkampf zu machen. "Die sind auch sonst da", meinte er...

Das Geistliche Wort hatte Sr Gisela, sowas wie die regierende "Chefin" von HeiKu, übernommen. Sie zeigte das Bild eines Mannes, der "ganz Ohr war". Dann sang eine neue Girly-Group aus der Boni II, bestehend aus den Lehrerinnen Frau Berger, Frau Heinemann-Ludwig, Frau Flint und Frau Günther unter den Gitarrenklängen von Michael Schmülling, einen Song. Ihr Schulleiter, Rektor Jörg Stelle, sprach im Anschluss an sie ein Wortes des Dankes an Dekanat und Bistum für den Erhalt der Boni II.

Dann leitete Dekanatsreferent Gisbert Nolte zum eigentlichen Thema über. Zunächst gab es drei Statements die lose die drei Themenschwerpunkte abdeckten: Diakonie - Mission - Ökumene.

Peter-Paul König von der KHG machte den Anfang. Er berichtete aus seiner studentischen Erfahrungswelt und meinte, dass Mission immer zwei Stossrichtungen haben muss: Das Wirken nach außen und die Stärkung nach Innen. Annette Stechmann (Klinikseelsorge) machte deutlich, dass Seelsorge nicht nur in Gemeinden, sondern besonders in seinen Extremfällen am Krankenbett stattfindet und dass hier Kirche gefordert ist. Das letzte Statement oblag Pfarrer Hans Haase, der von der "großen" Ökumene sprach, also dem interreligiösen Dialog mit Juden und Muslimen. Er berichetete, dass mittlerweile nicht nur Synagogen, sondern auch Moscheen bei uns geschützt werden müssen, wie die NSU-Morde deutlich zeigen. Auch die Unterdrückung von Christen in Syrien oder Ägypten kann kein Grund sein Muslime in christlichen Ländern zu verfolgen!

Dann ging es zu den vorbereiteten Tischen, an denen man eines der drei Themenbereiche dikutieren konnte. Hier gab es mal hitzige Diskussionen, mal Ratlosigkeit: Was tun? Was kann man tun?

Nach einer kurzen Pause im Foyer traf man sich noch einmal im Plenum. Drei Anwälte des Publikums (Matthias Freise, Frau Surmann und Herr Stätter) bündelten die Fragen aus den Kleingruppen und packten sie in Fragen, die dann dem vorbereiteten Podium mit Frau Morys-Wortmann vom Dekanatspastoralrat, Dechant Schwarze und Bischof Norbert vorgelegt wurden. Stichworte aus den Fragenkomplexen waren: Fehlende Hauptamtliche (besonders PastoralreferentInnen), Sakramentenempfang für Geschieden / Wiederverheiratete, Ausbildung der KatechetInnen in den Gemeinden, u.v.a.m. Besonders Michael Schmüllings Wortbeitrag - er lebt in einer konfessionsverbindenden Ehe - machte nachdenklich: "Wie lange müssen wir noch warten?" Irgendwie geht jede Geduld einmal zu Ende - er sprach wohl vielen aus der Seele, was sich auch am Applaus hörbar zeigte.

Dennoch zeigte sich Dechant Wigbert Schwarze mit dem ganzen Tag sehr zufrieden, mit NIGHT FEVER und dem Dialogprozess. Bleibt zu hoffen, dass dem Bischof auf dem Rückweg ein Stau erspart worden ist...