Von guten Mächten wunderbar geborgen!

Musikalische Vesper zum Patrozinium mit Judith & Marten Bock und Stephan Diedrich

Es ist heute nicht ganz leicht über Engel zu reden. Bei den kirchlichen Theologen trifft man oft auf eine Sprachlosigkeit und bei esoterischen Zirkeln auf einen Überschwang an Worten. Thematische Mitte dieser Vesper war das bekannte Lied von Diedrich Bonhoeffer Von guten Mächten wunderbar geborgen. Er hat dieses Lied, den Tod vor Augen, in der KZ-Zelle gedichtet. Somit ist dieses Lied ein starkes und letztes Glaubenszeugnis dieses großen evangelischen Theologen. Statt der üblichen Lesung aus der Heiligen Schrift wurde aus einem der letzten Briefe Bonhoeffers vorgelesen. Darin schreibt er an seine Verlobte, dass er sich trotz der grausamen Haft und der Aussicht auf den baldigen Tod "von guten Mächten wunderbar geborgen" weiß.

Es ist die Musik, die dieses Getragensein am besten ausdrücken kann. Es gab herrliche, sphärische, leichte Musik von der Empore: Marten Bock mit der Trompete. Seine Frau Judith spielte Fagott und sang die Kantorenteile. Stephan Diedrich an der Eisenbarth - Orgel. Gespielt wurden Werke von Henry Purcell, Tommaso Albinoni, Georg Friedrich Händel und Heinrich Ignaz Franz Biber. Alles passierte - so darf man es vielleicht sagen - in einer wunderbaren Atmosphäre. Eine sehr schöne Weise unseres Kirchenpatrons zu gedenken und sich dem Mysterium der Engel zu nähern.